LWB-Generalsekretär Martin Junge zu den Vorbereitungen des Gemeinsamen Reformationsgedenkens in Lund und Malmö
GENF, 10. August 2016 – Das Thema des Gemeinsamen Ökumenischen Reformationsgedenkens, das am 31. Oktober in Lund und Malmö, Schweden, stattfinden wird, lautet: „Vom Konflikt zur Gemeinschaft – Verbunden in Hoffnung“. Dieses Ereignis führt Lutheraner und Katholiken aus aller Welt zusammen, um gemeinsam der Reformation zu gedenken und in die Zukunft zu blicken. Gemeinsame Gastgeber der Gedenkveranstaltung sind für den Lutherischen Weltbund dessen Präsident, Bischof Dr. Munib A. Younan, und dessen Generalsekretär, Pfarrer Dr. h.c. Martin Junge, sowie Papst Franziskus für die katholische Kirche.
Lutherische Welt-Informationen sprach mit Martin Junge über die Bedeutung dieses Tages und über die Beteiligungsmöglichkeiten für interessierte Christinnen und Christen.
Die Vorbereitungen für das Gemeinsame Reformationsgedenken sind in vollem Gange – viele Menschen haben bereits ihr Interesse bekundet. Wo bekommen sie aktuelle Informationen und wie können sie teilnehmen?
Die Gedenkfeier besteht aus zwei Teilen. Am 31. Oktober wird am frühen Nachmittag ein gemeinsamer Gottesdienst im Dom zu Lund stattfinden. Die Liturgie fußt auf dem Bericht „Vom Konflikt zur Gemeinschaft“ und dem „Ökumenischen Gottesdienst“, beides Veröffentlichungen, die von Katholiken und Lutheranern gemeinsam erarbeitet wurden. Zeitgleich findet in der Malmö Arena eine Großveranstaltung statt. Dort gibt es eine Liveübertragung des Gottesdienstes im Dom. Nach dem gemeinsamen Gottesdienst werden die Gastgeber zu den Besucherinnen und Besuchern in die Malmö Arena stoßen. Hier steht das Bekenntnis zum gemeinsamen Zeugnis und Dienst von Katholiken und Lutheranern in aller Welt im Mittelpunkt. Höhepunkte der Zusammenarbeit von LWB-Weltdienst und Caritas Internationalis werden gezeigt, beispielsweise im Bereich der Flüchtlingshilfe, der Friedensarbeit und beim Einsatz für Klimagerechtigkeit.
Die Teilnahme am Gottesdienst im Dom zu Lund ist nur auf Einladung möglich. Aber: bis zu 10.000 Gäste können sich in der Malmö Arena versammeln. Eine Anmeldung ist erforderlich, da nur Personen mit einer Eintrittskarte in die Arena hineingelassen werden.
Wo sind diese Eintrittskarten erhältlich?
Diejenigen, die an den Feierlichkeiten teilnehmen möchten, müssen sich anmelden. Eintrittskarten werden zum Preis von 120 Schwedische Kronen – etwa 13 Euro – verkauft. Sie werden spätestens Anfang September erhältlich sein. Am besten ist es, sich für den Newsletter auf der Webseite zum Gemeinsamen Reformationsgedenkens anzumelden: www.lund2016.net. So erhalten Interessierte die entsprechenden Informationen per E-Mail.
Und was ist mit denen, die nicht nach Malmö kommen können?
Der Gottesdienst im Dom zu Lund wird im schwedischen Fernsehen übertragen und Fernsehsendern in aller Welt zur Verfügung gestellt. Außerdem gibt es einen Livestream im Internet, so dass noch mehr Menschen und Gemeinschaften der Veranstaltung folgen können. Momentan sondieren wir die Möglichkeit, auch die Veranstaltungen in der Malmö Arena zu übertragen. Fotos und Videos werden den gesamten Tag über online bereit gestellt. Somit können viele Menschen an den Feierlichkeiten teilnehmen, auf dem Laufenden bleiben und sie mit anderen teilen.
Welche Möglichkeiten gibt es für Kirchengemeinden und Gruppen vor Ort, um an den Feierlichkeiten teilzuhaben?
Ich lade sie ein, gemeinsam den Livestream zu verfolgen. Idealerweise würden dabei lutherische und katholische Gemeinden zusammenkommen.
Außerdem ermutige ich am oder um den 31. Oktober zu gemeinsamen lutherisch-katholischen Gottesdiensten auf lokaler und nationaler Ebene. Hierfür könnte die eben genannte Liturgie genutzt oder angepasst werden.
Welche Bedeutung haben diese Feierlichkeiten?
Diese Jahrhundertfeier erfordert einen besonderen Blick auf die ökumenische Dimension: die Entwicklungen in den ökumenischen Beziehungen, die durch Dialog und Zusammenarbeit Gestalt gewonnen haben, werden bewusst in das Reformationsgedenken einbezogen. Ich bin dankbar für die Unterstützung, die der LWB von seinen bilateralen Dialogpartnern bekommt, um diesem zeitgemäßen Anspruch gerecht zu werden. Die gemeinsame lutherisch-katholische Feier des Reformationsgedenkens bietet eine wunderbare Möglichkeit, diesen Ruf und unsere gemeinsame Hoffnung in Christus auszudrücken.
In einer Welt, in der viele Gespräche abgebrochen werden, bezeugt das Gemeinsame Reformationsgedenken den hohen Stellenwert des Dialogs. In einer Welt, die durch Gewalt und Kriege verwundet ist, erzählt es die Geschichte von überwundenen Konflikten. In einer Welt, die sich über die Bedeutung von Glauben und Religion im Unklaren ist, berichtet es von der verwandelnden Kraft und der Schönheit unseres gemeinsamen Glaubens, der uns zu mitfühlendem Dienst und fröhlichem Zeugnis befähigt.
Weitere Informationen
Besuchen Sie die Webseite des Gemeinsamen Reformationsgedenkens (www.lund2016.net) und melden Sie sich an, um den Newsletter mit aktuellen Informationen zu erhalten.
Zum Herunterladen:
- Vom Konflikt zur Gemeinschaft - Gemeinsames lutherisch-katholisches Reformationsgedenken im Jahr 2017
- Ökumenischer Gottesdienst - Vom Konflikt zur Gemeinschaft, Gemeinsames Lutherisch-katholisches Reformationsgedenken im Jahr 2017