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Rev. Dr Johannes Zeiler from the Church of Sweden and Jean-Daniel Plüss from the European Pentecostal Charismatic Research Association, co-chairs of the 2nd phase of the Lutheran Pentecostal dialogue. Photos: LWF/A. Hillert
LWB und der Weltgemeinschaft der Pfingstkirchen beraten in Brasilien über Gottesdienstformen und Bildungsfragen
(LWI) - In der zweiten Runde ihres theologischen Dialogs vom 21. bis 28. Februar geht es bei den Gesprächen zwischen lutherischen und pfingstkirchlichen Vertreterinnen und Vertretern um die Themen Gottesdienst und christliche Bildung innerhalb der beiden weltweiten Gemeinschaften. Das erste Treffen findet an der Lutherischen Hochschule Faculdades EST in São Leopoldo im Süden Brasiliens statt.
Eine erste Dialogrunde zwischen dem Lutherischen Weltbund (LWB) und der Weltgemeinschaft der Pfingstkirchen fand zwischen 2016 und 2022 statt und führte zu einem Bericht mit dem Titel ‚The Spirit of the Lord Is Upon me’. Während ihrer Treffen auf den Philippinen, in Deutschland, Chile, Madagaskar und in den Vereinigten Staaten erörterten die Teilnehmenden Aspekte der christlichen Identität und kirchlichen Arbeit, wie die Verkündigung des Evangeliums in Wort und Tat, die Sorge um Arme und Ausgegrenzte sowie die Aufgabe der Heilung und Erlösung.
Im Mittelpunkt dieser ersten Dialogrunde stand das Thema der christlichen Identität vor dem Hintergrund von Lukas 4,18-19. Durch persönliche jährliche Treffen wuchs das gegenseitige Verständnis auch auf lokaler Ebene. Beide Seiten lernten die theologischen und spirituellen Traditionen des jeweils anderen besser kennen, und es konnten Wege für ein gemeinsames Zeugnis gefunden werden.
Darin liegen der Reiz und die Herausforderung: Wir müssen uns unserer unterschiedlichen Kontexte und Traditionen bewusst sein und gleichzeitig mutig und kreativ über unsere Theologie nachdenken.
Pfr. Dr. Johannes Zeiler von der Schwedischen Kirche
Für die zweite Phase des Dialogs wird eine weitere Vertiefung angestrebt, indem das Thema Gottesdienst in beiden Gemeinschaften und dessen Einfluss auf die christliche Bildung reflektiert wird. „Dieses Thema“, so Prof. Dirk Lange, Assistierender Generalsekretär des LWB für Ökumenische Beziehungen, „hat sich aus den Diskussionen im LWB-Ratsausschuss für Ökumenische Beziehungen ergeben. Es wurde deutlich, dass sich der Dialog mit den Fragen befassen muss, die sich lutherische und pfingstkirchliche Gemeinden in ihrem unmittelbaren lokalen Kontext stellen. Zwei Bibeltexte – Apostelgeschichte 2,38 und 42-47 und Römer 12,1-2 und 9-13 – wurden dann als Leitfaden für diese zweite Runde ausgewählt.“
Der lutherisch-pfingstkirchliche Dialog zählt zu den jüngeren ökumenischen Partnerschaften. Anfang der 2000er Jahre hatte das Institut für Ökumenische Forschung in Straßburg zunächst eine Reihe von Vorbereitungstreffen organisiert. Diese zweite Runde wird von Pfarrer Dr. Johannes Zeiler von der Schwedischen Kirche gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Europäischen Pfingstkirchlich-Charismatischen Forschungsverbands (European Pentecostal Charismatic Research Association), dem Schweizer Ökumeniker Jean-Daniel Plüss, geleitet.
Zeiler, einer der Domherren der Kathedrale von Linköping in Südschweden, sagte: “Als lutherische und pfingstkirchliche Gläubige können wir viel voneinander lernen. Die Teilnahme an einem Dialog wie diesem setzt voraus, dass wir gemeinsam lernen und reflektieren, und zwar gestützt auf gemeinsame Erfahrungen aus den unterschiedlichen gesellschaftlichen und religiösen Kontexten in aller Welt. Darin liegen der Reiz und die Herausforderung: Wir müssen uns unserer unterschiedlichen Kontexte und Traditionen bewusst sein und gleichzeitig mutig und kreativ über unsere Theologie nachdenken.”