Jugendprojekt in Nigeria fördert Klimabewusstsein
IBESIKPO ASUTAN, Nigeria/GENF (LWI) – Klimagerechtigkeit hängt von unserem Verständnis ab, wie der Klimawandel Gemeinschaften betrifft und wie sie sich potenziell engagieren können, um Veränderungen zu bewirken. Diese wichtige Erkenntnis gehört zu den Ergebnissen eines von jungen Erwachsenen geleiteten Klimaprojekts der Lutherischen Kirche in Nigeria (LKN), das der Lutherische Weltbund (LWB) im Jahre 2021 unterstützt hat.
„Durch unser Klimaprojekt haben wir erkannt, dass die Menschen zwar einiges über den Klimawandel gehört haben, dass sie aber nicht wissen, was das bedeutet und inwiefern sie damit zu tun haben“, sagte der Vorsitzende der nationalen Kirchenjugend, Nsisong Augustine, der das Projekt koordiniert hat.
Das Projekt hatte zum Ziel, die Teilnehmenden über die Auswirkungen aufzuklären, die ihre Lebensgewohnheiten auf die Umwelt haben, und Gedanken über ein verantwortungsbewusstes Handeln zur Diskussion zu stellen, um diese Folgen zu verringern.
Im Regierungsbezirk Ibesikpo Asutan ist die Entsorgung von Abfällen in den Gewässern keine Ausnahme. Auf einem Sensibilisierungsseminar für Schülerinnen und Schüler einer Sekundarschule der örtlichen Lutheran High School und für andere Mitglieder der Kirchenjugend wurde über die Abfallentsorgung und Möglichkeiten der Verringerung menschlicher Einwirkungen auf die Umwelt gesprochen.
„Wir müssen unsere Einstellung ändern, um die Folgen menschlichen Handelns auf die Umwelt – und konsequenterweise auch auf unsere Gemeinschaften – zu verringern“, erklärte Augustine. „Die Teilnehmenden des Seminars bestätigten, dass sie neue Erkenntnisse darüber gewonnen hätten, wie wichtig ihre eigene Rolle bei der Bewältigung des Klimawandels ist. Sie hätten ebenfalls gelernt, wie sie den Klimawandel abmildern können.“
Nach der Veranstaltung beteiligten sich die Teilnehmenden an einer Demonstration für das Klima. Sie hielten Plakate hoch, verteilten Sticker und forderten die „Rettung des Planeten.“
Junge Menschen demonstrieren auf einer Straßenkundgebung für Klimagerechtigkeit.
„Diese Kundgebung war wirkungsvoll, weil Marktfrauen, Passanten und Autofahrende unsere Plakate gesehen haben und sich anhand unserer Sticker über den Klimawandel und über ihre Möglichkeiten informieren konnten, etwas für die ‚Rettung unseres Planeten‘ zu tun,” sagte Augustine. „Die Kundgebung hat bei den Menschen im Bezirk Ibesikpo Asutan viel Aufmerksamkeit bekommen. Sie haben Fragen gestellt und unsere Sticker an ihren Türen, Geschäften und Verkaufsständen angebracht, sobald wir sie ihnen gegeben hatten.“
Es sind diese Reaktionen, die Augustine dazu motivieren, diese Aktionen fortzusetzen. Die Reaktion der Menschen hat gezeigt, dass noch mehr Aufklärungsarbeit im gesamten Regierungsbezirk erforderlich ist.
Bei einem weiteren Aspekt des Jugend-Klimaprojekts der LKN ging es um die Verringerung der Erosionsfolgen in dem Gebiet durch die Anpflanzung von Bäumen in besonders erosionsgefährdeten Bereichen. „Wir haben Teak, Malinabäume, Pinien und Ashoka-Bäume gepflanzt“, sagte Augustine. „Jetzt müssen wir uns um die Setzlinge kümmern, damit sie wachsen und den Boden befestigen können.“
Junge Menschen auf dem Weg zu Baumpflanzungen in erosionsgefährdeten Bereichen.
Angesichts der Erfolge dieses Projekts will Augustine andere Kirchen und ihre Jugendorganisationen dazu bewegen, ähnliche Klimaprojekte auf den Weg zu bringen, „denn auf diese Wiese entsteht ein Bewusstsein für die Auswirkungen des Klimawandels auf die Umwelt und für mögliche Kontrollmaßnahmen. Darüber hinaus bekommen die jungen Menschen, die Schulkinder und die Gemeinschaften eine Vorstellung von den Gefahren des Klimawandels und können sich an Advocacy-Kampagnen beteiligen.“
Erzbischof Christian Ekong vom erzbischöflichen Büro der LKN unterstützt diese Initiativen ebenfalls. „Es ist in der Tat unsere Aufgabe, die jungen Menschen vollumfänglich an Aktionen für den Klimaschutz zu beteiligen“, sagte er. „Die Verbesserung des Klimas von morgen hängt davon ab, was wir heute unternehmen.“
2022 lädt der LWB erneut dazu ein, Vorschläge zu Jugendprojekten zum Thema Klimagerechtigkeit einzureichen. Projekte können mit maximal 2.000 Euro unterstützt werden; Anträge können bis zum 8. Mai gestellt werden.
„Diese Projekte zeigen die Kreativität und Innovationskraft junger Menschen“, sagte Elena Cedillo, LWB-Programmreferentin für Klimagerechtigkeit. „Aufgrund dieses Engagements und der zur Verfügung gestellten Mittel werden weitere Menschen aller Generationen dazu motiviert, sich an Klimaschutzmaßnahmen zu beteiligen.“