„Tiefe Besorgnis“ des LWB über eskalierende Gewalt
Genf (LWI) – Der Lutherische Weltbund (LWB) hat seine „tiefe Besorgnis angesichts der eskalierenden Gewalt gegen Frauen, Jugendliche, Kinder sowie Ausländerinnen und Ausländer in Südafrika“ zum Ausdruck gebracht und seine Mitgliedskirchen im Land ermutigt, „in Situationen, die Menschen ihre Würde nehmen, für Gerechtigkeit einzutreten“.
Die Kirchen sollten in diesem Zusammenhang ihre „prophetische Stimme erheben und sich so energisch wie moderat engagieren“, um durch Gerechtigkeit Gewalt in Frieden zu verwandeln, erklärt LWB-Generalsekretär Pfarrer Dr. h.c. Dr. h.c. Martin Junge in einem Schreiben an die Oberhäupter der vier südafrikanischen Mitgliedskirchen des Weltbundes, M.J.H. Ubane, Leitender Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche im Südlichen Afrika, Horst Müller, Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche im Südlichen Afrika (N-T), Gilbert Filter, Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche im Südlichen Afrika (Kapkirche), sowie Pfr. Godfrey Cunningham, Präsident der Brüder-Unität in Südafrika.
„Gottgegebene, inhärente Würde“
Im September verloren bei gewalttätigen Übergriffen auf ausländische Menschen und Firmen in Pretoria und Johannesburg, die weltweit verurteilt wurden, mehrere Personen ihr Leben. Parallel veröffentlichte die Regierung Daten zu der hohen Zahl von Frauenmorden sowie der zunehmenden sexuellen Gewalt gegen Frauen und Mädchen in Südafrika.
In seinem Schreiben versichert Junge die Kirchenleitenden der Fürbitte und Solidarität der lutherischen Kirchengemeinschaft und verweist auf „unsere Glaubensüberzeugung, dass allen Menschen eine gottgegebene, inhärente Würde zu eigen ist“. Er legt ihnen die Veröffentlichungen des LWB zu den Themen Gendergerechtigkeit und gastfreundlicher Umgang mit Fremden ans Herz. Diese böten Hilfestellung für das Engagement zugunsten von Frieden, Versöhnung und Gerechtigkeit.
Parallel hat der Bischof der Kapkirche die südafrikanische Regierung aufgefordert, „die Sicherheit von Ausländerinnen und Ausländern, von Frauen, Kindern und den Schwachen in unserer Gesellschaft“ zu gewährleisten. In einem Schreiben an den südafrikanischen Präsidenten Cyril Ramaphosa verurteilt Filter „nachdrücklich fremdenfeindliche Gewalt“ und betont die Bereitschaft der Kirchen, einen wirkungsvollen Beitrag zu leisten und im Streben nach Gleichheit und Harmonie „Brücken in unseren Gemeinwesen zu bauen“.