Auguste-Viktoria-Krankenhaus stärkt Bewusstsein für Brustkrebs
(LWI) – Die pinkfarbene Beleuchtung soll auf die weit verbreitete Krankheit aufmerksam machen. Auch das Auguste Viktoria-Krankenhaus (AVK) in Ostjerusalem begeht den so genannten „Pinken Oktober“, einen Monat im Zeichen des Brustkrebs, mit dem größeres Bewusstsein für die Krankheit geschaffen werden soll. Die onkologische Behandlung von Palästinenserinnen und Palästinensern aus dem Westjordanland und dem Gazastreifen ist eines der großen Fachgebiete des Krankenhauses, das vom Lutherischen Weltbund (LWB) betrieben wird. Weltweit erhält jede achte Frau in ihrem Leben irgendwann die Diagnose Brustkrebs. Und für palästinensische Frauen ist Brustkrebs auch heute noch die häufigste krebsbedingte Todesursache.
Prävention durch Aufklärungsarbeit
„Es gibt viele verschiedene Gründe, warum der Brustkrebs bei palästinensischen Frauen oftmals erst im fortgeschrittenen Stadium erkannt wird“, berichtet Sieglinde Weinbrenner, die Vertreterin des LWB im Land. „Zum einen gibt es keine etablierten landesweiten Screening-Programme für Brustkrebs. Vielleicht zögern Frauen zudem auch mehr, zu einem Screening zu gehen, weil sie Angst vor der Krankheit haben.“
In den letzten 20 Jahren hat das AVK ein Aufklärungsprogramm in den Gemeinwesen eingerichtet und ist mit einer mobilen Brustkrebs- und Diabetes-Screening-Einheit unterwegs. Der „pinkfarbene Bus“ fährt insbesondere in marginalisierte Gebiete im Westjordanland und bietet den Frauen dort kostenlose Mammografie-Screenings, Aufklärungsgespräche und Workshops zum Erlernen der Techniken für die Selbstuntersuchung an. 2020 ist der Bus mit neuem, hochmodernem digitalem Equipment ausgestattet worden.
Rund 8.000 Frauen nutzen den Dienst jedes Jahr. Dabei werden bei etwa 1.000 von ihnen Unregelmäßigkeiten festgestellt. Das Ergebnis der Untersuchung bespricht eine Krankenschwester mit jeder Patientin. 2020 haben 20 Frauen eine Brustkrebsbehandlung angefangen, deren Erkrankung durch die mobile Einheit glücklicherweise in einem frühen Stadium entdeckt worden war. Auch während der COVID-19-Pandemie wurden die Screening-Kampagnen fortgesetzt.