Konferenzteilnehmende bekunden: „Wir bekennen uns zum Grundsatzpapier: Gendergerechtigkeit im LWB.“
Yola (Nigeria)/Genf (LWI) - Pfarrerinnen, Theologinnen, Bischöfinnen und Abteilungsleiterinnen der Lutherischen Kirche Christi in Nigeria (LKCN) haben ihre erste gemeinsame Konferenz veranstaltet.
Von den rund 90 Teilnehmenden an der Konferenz, die unter dem an den Hebräerbrief 12,1 angelehnten Motto „Getting it all together“ (etwa: Lasst es uns anpacken) stand, waren 76 im ordinierten Amt tätige Frauen oder Laien-Theologinnen. Veranstaltungsort der Konferenz war Yola, die Hauptstadt des Bundesstaates Adamawa im Nordosten Nigerias.
Erzbischof der LKCN und Präsident des Lutherischen Weltbundes (LWB), Pfr. Dr. Panti Filibus Musa, sagte in seiner Eröffnungsansprache, den Impuls für die Konferenz habe die von der Zwölften LWB-Vollversammlung verabschiedete Resolution gegeben, die die LWB-Gemeinschaft aufgerufen habe, einen Studienprozess über die Erfahrungen von Frauen im ordinierten Amt durchzuführen, um Mauern niederzureißen und den Weg in die Zukunft zu bekräftigen.
Theologinnen sollten sich gegenseitig in ihrem Engagement und ihrem Mitwirken am Leben und Zeugnis der Kirche ermutigen, sagte er weiter. Sie sollten „einander über ihre Erfahrungen berichten und sich über ihre Standpunkte und Sichtweisen mit Blick auf das Amt austauschen, die wichtigsten Herausforderungen in ihrem Dienst benennen und Strategien formulieren, wie diese Herausforderungen angegangen werden können“.
„Jeder und jede von uns hat einzigartige Gaben, mit denen wir uns in das Leben und das Zeugnis der Kirche einbringen können, denn dies kann nicht von einer Person allein getragen werden“, erklärte er.
Lasst es uns anpacken
Die Lehrbeauftragte in Theologie, Hauwa Hazael Madi, sagte in ihrem Hauptreferat, alle von Gott geschaffenen Wesen hätten den gleichen Wert. „Männer und Frauen haben den gleichen Wert, sie wurden beide nach dem Bild Gottes geschaffen.“ Angesichts der gesellschaftlichen und kulturellen Beschränkungen und Grenzen und angesichts der Erwartungen, die an Frauen gestellt würden, dürfe die Stärke nicht außer Acht gelassen werden, die es braucht, um den Dienst zu tun, mit dem die Unerreichten erreicht und junge Gläubige angeleitet und gelehrt werden. „Viele Frauen sind auf ihrem Weg Hindernissen begegnet und haben trotzdem ihr Vertrauen und ihren Glauben nicht verloren.“
Teilhabe von Frauen in Kirche und Gesellschaft stärken
Die LWB-Gebietsreferentin für die Region Afrika, Pfarrerin Dr. Elieshi Ayo Mungure erklärte, die Teilhabe von Frauen am Leben und im Dienst der Kirche in Afrika würde zunehmen, es sei aber noch gut Luft nach oben. Die Kirche müsse sich gezielt und strategisch der Förderung von Frauen widmen. „Wenn an der Spitze Frauen gebraucht werden, muss man auf den unteren Ebenen anfangen.“ Die LKCN, so Mungure, würde die Menschen an der Basis mobilisieren und so die notwendige Geschlechtergerechtigkeit in der Kirche auf den Weg bringen.
Es müsse in der Kirche Chancengleichheit für Frauen und Männer bestehen und ein Bewusstsein für Gleichstellungfragen geschaffen und mehr Aufklärungsarbeit hierzu geleistet werden. Zudem müssten Frauen und Männer angeleitet werden, die Unantastbarkeit von Gottes Schöpfung zu achten. Mungure ermutigte die Theologinnen und Pfarrerinnen der LKCN, ihre Mitwirkung und Teilhabe am Dienst ihrer Kirche ernst zu nehmen und sicherzustellen, sich auch von kulturellen Normen nicht einschränken zu lassen.
Wir bekennen uns zum Grundsatzpapier: Gendergerechtigkeit im LWB
Die Teilnehmenden wiederholten ihre Bekenntnis zu dem Grundsatzpapier zu Gendergerechtigkeit im LWB und verpflichteten sich, es sich in der LKCN „als zentrale Priorität auf allen Ebenen und innerhalb der Kirche (auf nationaler, Diözesan-, Bezirks- und Gemeindeebene)“ zu eigen zu machen.
„Mit Gebeten rufen wir die Kirchenleitenden und Gemeinden in der LKCN auf, den Dienst der Frauen als Geschenk für die Kirche zu verstehen und so die vollständige Inklusion und Teilhabe von Frauen in der Kirche umzusetzen.“
Die Teilnehmenden haben ihre Stimmen für die weltweite Bewegung erhoben, die eine sichere Welt für Frauen und Kinder schaffen will. Sie riefen die Kirche im Bundesstaat Adamawa auf, Ungerechtigkeiten gegenüber Witwen und Waisen anzugehen und darüber nachzudenken, wie das Erbrecht und entsprechende Traditionen geändert werden könnten.