Palästina: LWB eröffnet Krankenhaus in Ramallah

Das Auguste-Viktoria-Krankenhaus in Jerusalem hat ein neues Krankenhaus in Ramallah mit Spezialabteilungen für Onkologie und Hämatologie eröffnet und bietet dort Behandlungsmöglichkeiten für Patienten und Patientinnen im Westjordanland. Damit haben schwerkranke Patienten und Patientinnen die Möglichkeit einer Behandlung ohne langwierige Kontrollen an Grenzübergängen und ohne Reisebeschränkungen. 

13 Dez. 2024
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Dr. Fadi Atrash, leitender Direktor des AVK (links), führt Vertreter der Stadtverwaltung und Mitarbeiter durch die neue Klinik. Foto: AVK

Dr. Fadi Atrash, leitender Direktor des AVK (links), führt Vertreter der Stadtverwaltung und Mitarbeiter durch die neue Klinik. Foto: AVK

Onkologie und andere Spezialbehandlungen für die Menschen im Westjordanland 

(LWI) – Qualitativ hochwertige medizinische Behandlungen für das palästinensische Volk im Westjordanland: Das Auguste-Viktoria-Krankenhaus hat eine Klinik in Ramallah eröffnet, um an Krebs erkrankte und dialysepflichtige Menschen im Westjordanland besser behandeln zu können. Das Krankenhaus ist spezialisiert auf Krebs- und Nierenerkrankungen. Grenzkontrollpunkte und Reisebeschränkungen hatten es bisher immer schwieriger für Patienten und Patientinnen außerhalb Jerusalems gemacht, eine dort lebensrettende Behandlung zu erhalten. 

Qualitativ hochwertige Behandlung sichern 

Die Klinik wolle ebenfalls allen Patientinnen und Patienten die Konsultation von Medizinern und Medizinerinnen sowie von Gesundheitsfachleuten des Krankenhauses in Ramallah ermöglichen, erklärt Sieglinde Weinbrenner, LWB-Länderrepräsentantin in Jerusalem. Weinbrenner fügt hinzu, dass die Klinik Konsultationen und medizinische Untersuchungen anbiete und Patienten und Patientinnen die Möglichkeit gebe, Behandlungspläne zu erörtern. „Die Patientinnen und Patienten würden sonst nach wie vor zur Behandlung in das Auguste-Viktoria-Krankenhaus in Jerusalem kommen müssen.“  

„Die neue Klinik ermöglicht einen problemloseren Behandlungsdurchlauf für unsere Patienten und Patientinnen und sorgt für Kontinuität in der medizinischen Versorgung auch in schwierigen Zeiten“, ergänzt Dr. Fadi Atrash, leitender Direktor des Krankenhauses. „Die Patienten und Patientinnen haben das Recht auf den Zugang zu Behandlungen und Pflege und auf ein persönliches Gespräch mit dem behandelnden Arzt oder ihrer Ärztin.“ 

„Mitgefühl und Liebe“ 

Jedes Jahr behandelt das Auguste-Viktoria-Krankenhaus rund 7.100 Krebs- und Nierenpatienten und -patientinnen aus dem Westjordanland und dem Gazastreifen. Zwar war es aufgrund des Konfliktes zwischen Israel und Palästina schon immer ein kompliziertes Verfahren, eine Behandlungserlaubnis in Jerusalem zu bekommen, aber seit dem Ausbruch des Krieges im Gaza im Oktober 2023 ist dies noch schwieriger geworden. Das Passieren von Grenzkontrollpunkten im Westjordanland ist jetzt noch problematischer, zusätzliche Grenzen sind gezogen worden, und infolge der Siedlergewalt ist es für Patienten und Patientinnen und das Krankenhauspersonal immer gefährlicher geworden, das Krankenhaus auf dem Ölberg in Ostjerusalem zu erreichen. Patienten und Patientinnen aus Gaza haben seit Ausbruch des Krieges keine Möglichkeit mehr, sich im Auguste-Viktoria-Krankenhaus behandeln zu lassen. 

 „Heute ist uns Jerusalem mit seinem Mitgefühl und seiner Liebe nähergekommen und bietet medizinische Versorgung und Behandlungen für die Menschen an, die aufgrund der Besetzung nur unter Schwierigkeiten dorthin gelangen“, sagte Issa Kassis, der Bürgermeister von Ramallah. „Damit haben Patienten und Patientinnen ein Stück weit die Möglichkeit einer Behandlung ohne langwierige Grenzübergänge und Reisebeschränkungen.“

LWF/C. Kästner-Meyer
Program:
Land:
Palästinensische Autonomiegebiete
Region: