LWB fordert verstärkten Einsatz für Frauenrechte

07 Okt. 2020
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Chanset, ein der ethnischen Gruppe der Khmu angehörendes Mädchen in nördlichen Laos, mit Schuluniform, Büchern und anderen Utensilien, die vom LWB im Rahmen eines Programms zur Verfügung gestellt werden, um Mädchen den Zugang zu guter Bildung zu ermöglichen. Foto: LWB/A. Simayvanh

Chanset, ein der ethnischen Gruppe der Khmu angehörendes Mädchen in nördlichen Laos, mit Schuluniform, Büchern und anderen Utensilien, die vom LWB im Rahmen eines Programms zur Verfügung gestellt werden, um Mädchen den Zugang zu guter Bildung zu ermöglichen. Foto: LWB/A. Simayvanh

Erklärung zum 25. Jahrestag der Weltfrauenkonferenz von Beijing

GENF (LWI) – Der Lutherische Weltbund (LWB) forderte die Staats- und Regierungschefs der Länder, die an der Tagung der UN-Generalversammlung (UNGA) in New York am 1. Oktober teilnahmen, nachdrücklich auf, die „bisher erzielten Erfolge der Gendergerechtigkeit und der Ermächtigung von Frauen zu bewahren und sich zu weiteren Aktionen zu verpflichten.“

Die Erklärung wurde parallel zur Einberufung der hochrangig besetzten UNGA-Tagung veröffentlicht, mit der an den 25. Jahrestag der Vierten Weltfrauenkonferenz erinnert wird. Sie fand im September 1995 in Beijing, China statt. Delegierte aus 189 Nationen haben damals auf dieser Konferenz eine Aktionsplattform verabschiedet, die eine Vision für gleiche Rechte und Chancengleichheit für Frauen und Mädchen überall auf der Welt beschreibt.

In dieser Erklärung des LWB heißt es: „Wir feiern die Meilensteine, die wir erreicht haben, aber beklagen die langsamen Fortschritte, die immer noch vorhandenen Defizite und die Versuche  staatlicher und nicht-staatlicher Akteure, die gegen die Gleichstellung der Frau sind, Frauenrechte wieder einzuschränken.“ Ein Vierteljahrhundert nach der Konferenz von Beijing, so stellt die Erklärung fest, erlebten Frauen nach wie vor geschlechtsspezifische Diskriminierung und Gewalt in unterschiedlichster Form.

Neue Dimension der Ungleichheit und Diskriminierung

„Die COVID-19-Pandemie hat bereits existierende geschlechtsspezifische Ungleichheiten weiter verschärft und eine neue Dimension der Ungleichheit und Diskriminierung überdeutlich gemacht“, so die Erklärung. „Verfügbare statistische Zahlen zeigen, dass häusliche Gewalt und Gewalt in einer partnerschaftlichen Beziehung während der COVID-19-Pandemie deutlich zugenommen haben und dass der fehlende Zugang zu Beratungs- und Interventionsstellen die Situation weiter verschlimmert hat.“ Weltweit sind Frauen und Mädchen sozio-ökonomisch und im öffentlichen Leben nach wie vor unterrepräsentiert. Geschätzt 130 Millionen Mädchen weltweit gehen nicht zur Schule. Die Erklärung vom 1. Oktober fordert alle Regierungen und die internationale Gemeinschaft auf, die in der Erklärung und Aktionsplattform von Beijing und in den UN-Zielen für nachhaltige Entwicklung  eingegangenen Verpflichtungen und die  UN-Konvention zur Beseitigung jeder Form von Diskriminierung der Frau (CEDAW) vollständig umzusetzen.

Isaiah Toroitich, Leiter für globale Advocacy-Arbeit des LWB, sagte in seinem Kommentar: „Vor dem Hintergrund einer beispiellosen Pandemie, der Einschränkung von Menschenrechten, begrenzter globaler Solidarität und der Bekenntnis zum Multilateralismus bekräftigt der LWB, dass Gendergerechtigkeit eine wichtige Säule der Forderung ist, die Würde aller Menschen zu achten. Wir werden uns mit unserer Advocacy-Arbeit noch intensiver dafür einsetzen, dass Gendergerechtigkeit zur Realität wird.“

Die Förderung der Gendergerechtigkeit und der Ermächtigung von Frauen ist eine seit langem bestehende Verpflichtung für den LWB, der 2013 ein Grundsatzpapier: Gendergerechtigkeit im LWB verabschiedet. Dieses Grundsatzpapier wurde in mehr als ein Dutzend Sprachen übersetzt und dient dem LWB als Instrument für die Umsetzung dieser Ziele innerhalb der Kirchen und ihrer nationalen Kontexte.

 

LWF/OCS