Lutherische Kirchenleitende bekräftigen ‚spezifische Merkmale der Kirche‘ als Grundlage für gleichberechtigte Teilhabe

20 Dez. 2013
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Teilnehmende am Workshop zu Religion und Entwicklung. Photo: LWB/I. Benesch

Teilnehmende am Workshop zu Religion und Entwicklung. Photo: LWB/I. Benesch

LWB-Workshop zu Religion und Entwicklung

(LWI) – Lutherische Kirchenleitende aus Kenia, Namibia und Simbabwe haben bekräftigt, dass die spezifischen Merkmale der Kirche – „Einheit, Heiligkeit, Katholizität und Apostolizität“ – die Kirchen auffordern, partizipatorischer zu sein und die Ermächtigung aller Menschen mehr zu fördern.

Zu diesem einhelligen Schluss kamen die Teilnehmenden eines intensiven dreitägigen Workshops in Johannesburg (Südafrika) zum Thema Religion und Entwicklung, der von der Abteilung für Theologie und Öffentliches Zeugnis des Lutherischen Weltbundes (LWB) organisiert worden war und am 6. Dezember zu Ende ging.

Die Kirchenleitenden erklärten, die spezifischen Merkmale der Kirche seien eine wichtige Linse, durch die die Kirche ihre Rolle in der Welt betrachten sollte. Diese Merkmale hätten gewisse Folgen für die aktuellen Leitungsstrukturen in der Kirche.

„Wir müssen die Strukturen und Verfassungen unserer Kirchen überarbeiten und unsere Pfarrerinnen und Pfarrer und Studierenden mit den notwendigen Fähigkeiten ausstatten, die es ihnen ermöglichen, die Bedürfnisse in der Gesellschaft zu eruieren und zu analysieren“, sagte der designierte Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Namibia, Pfr. Dr. Veikko Munyika.

Weiter sagte Munyika, der Workshop habe ihm geholfen die Möglichkeit zu erkennen, die Verantwortlichkeiten des Bischofs von denen der Kirchenleitung zu trennen. „Der Bischof muss für die Einheit der Kirche sorgen“, so Munyika.

Pfarrerin Elitha Moyo, Koordinatorin für Gender-Fragen der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Simbabwe (ELKS), betonte, dass wenn Einheit ein spezifisches Merkmal der Kirche ist, „es auch klar ist, dass wir jede und jeden in der Kirche als ebenbürtig ansehen müssen“. Weiter hob sie hervor, dass die Kirche Frauen ermächtigen muss.

Diakonin Mary Sally Nyabaro, Nationale Koordinatorin für Frauenfragen der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Kenia und Mitglied des Parlaments, sagte, der Workshop sei ein Weckruf und Aufruf zum Handeln für die Kirche gewesen.

„Viele Frauen haben Angst davor, sich zur Pastorin ausbilden zu lassen und verstehen nicht, dass [sie] das Recht haben, Pfarrerin zu werden. Wir müssen also dafür sorgen, dass wir Frauen sozial, wirtschaftlich und mit Blick auf ihre Bildung ermächtigen“, forderte Nyabaro.

ELKS-Generalsekretär Munatsi M. Dube zufolge hat der Workshop auch die Kirchenleitenden angeregt, die strategischen Planungsprozesse mit Blick auf die Entwicklungsarbeit zu überdenken, um eine verantwortungsvolle Führung zu gewährleisten.

„Solch eine umfassende Herangehensweise wird die Beziehungen zwischen Geistlichen und den nicht-ordinierten Mitgliedern verbessern. Wir müssen das ‚die‘ und ‚wir‘-Denken überwinden, damit wir wirklich eine Kirche werden, die auf dem Priestertum aller Getauften beruht“, sagte er.

Pfr. Dr. Kenneth Mtata, LWB-Studienreferent für lutherische Theologie und Praxis, der den Workshop leitete, betonte die Notwendigkeit, theologisches und soziologisches Wissen zusammenzubringen, um die Kapazitäten der Kirche zu stärken, im politischen, wirtschaftlichen und sozialen Raum eine glaubwürdige Akteurin zu sein.

LWF Communication