Krisenbewältigung durch gemeinschaftsorientierte nachhaltige Existenzgrundlagen
GADO, Kamerun/GENF (LWI) – Im Rahmen eines Besuchs beim Länderprogramm des Lutherischen Weltbundes (LWB) in Kamerun hat LWB-Präsident Panti Filibus Musa die Belastbarkeit und Resilienz von Gemeinwesen gelobt, die in Gado Unterstützung vom LWB bekommen. Nach Gado sind viele Menschen aus der Zentralafrikanischen Republik geflohen, um einen sicheren Hafen zu finden und sich ein neues Leben aufzubauen.
Der LWB-Präsident war zunächst zur offiziellen Amtseinführung von Bischof Jean Baiguele von der Evangelisch-Lutherischen Kirche Kameruns – einer LWB-Mitgliedskirche – nach Kamerun gereist. Musa wurde auf seiner Reise von der LWB-Vizepräsidentin für die Region Afrika, Jeanette Ada Maina, der LWB-Regionalreferentin für Afrika, Elieshi Mungure, dem Vertreter des LWB-Länderprogramms in Kamerun, Philbert Habonimana, Vertreterinnen und Vertretern der Lutherischen Kirche in Liberia, der Evangelisch-Lutherischen Kirche der Zentralafrikanischen Republik, der Lutherischen Brüderkirche Kameruns sowie der Lutherischen Gemeinschaft in Zentral- und Westafrika (LUCCWA) begleitet. Die Delegation des LWB verlieh ihrer Freude Ausdruck, dass eine LWB-Mitgliedskirche in verschiedenen Hinsichten wachse – unter anderem durch die Wahl und Einsetzung eines nationalen Kirchenoberhauptes. Sie bekräftigten das Bekenntnis des LWB, weiterhin an der Seite der Mitgliedskirchen zu stehen, um die lokalen Kapazitäten der Kirchen vor Ort zu stärken.
Der Besuch bot zudem die Gelegenheit für einen Solidaritätsbesuch beim LWB-Länderprogramm in Kamerun. Musa würdigte die Resilienz der dortigen Gemeinwesen und erklärte, der LWB sei vor vielen Jahren aufgrund der Entscheidung gegründet worden, den am Boden zerstörten Völkern und Menschen in ganz Europa nach dem Zweiten Weltkrieg zu helfen. „Sie stehen für diese Vision des LWB, Menschen die Hand zu reichen, die unter harschen Bedingungen leben müssen, und das ganz unabhängig davon, welche Religion oder Konfession sie haben und welchem Stamm sie angehören oder wo sie herkommen.“
„Die Menschen, die der Konflikt hart getroffen hatte, haben in unseren Projektgebieten heute wieder öfter ein Lachen auf den Lippen. Für uns stehen die Projektteilnehmenden im Zentrum unserer Arbeit. Sie bringen sich engagiert in die Aktivitäten ein, um ihre Hoffnungen und Träume zu verwirklichen“, so Habonimana.
Weiterhin sagte er, dass „die Projekte zur Existenzsicherung, zum Thema Wasserver- und Abwasserentsorgung (WASH), Bildung sowie Frieden und sozialer Zusammenhalt den Menschen in den Gemeinwesen große Erleichterungen gebracht“ hätten, denn viele von ihnen hätten Hunger, Gewalt und Missbrauch überlebt. Außerdem würden die Programme substanzielle Einnahmequellen schaffen, die es ihnen ermöglichen, die täglichen Bedürfnisse ihrer Haushalte und Familien zu decken.
Im Flüchtlingslager in Gado leben mehr als 28.000 Geflüchtete aus der Zentralafrikanischen Republik; es wurde 2014 gegründet.