Gemeinsam erreichen wir mehr

23. Dez. 2016
Generalsekretär Junge trifft sich mit Adam Younouss , dem Vorsteher des Dorfes Koutoufou. Er ist entscheidend an dem Projekt 'Saatgut für Lösungen' beteiligt - im Rahmen dieses Programms bauen Flüchtlinge aus dem Lager Djabal und Mitglieder der Dorfgemeinschaft gemeinsam Feldfrüchte auf dem überlassenen Ackerland an. Foto: LWW/A. Danielsson

Generalsekretär Junge trifft sich mit Adam Younouss , dem Vorsteher des Dorfes Koutoufou. Er ist entscheidend an dem Projekt 'Saatgut für Lösungen' beteiligt - im Rahmen dieses Programms bauen Flüchtlinge aus dem Lager Djabal und Mitglieder der Dorfgemeinschaft gemeinsam Feldfrüchte auf dem überlassenen Ackerland an. Foto: LWW/A. Danielsson

Generalsekretär Junge trifft den Hohen Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen, LWB-Partner und Regierungsoffizielle im Tschad

N'Djamena, Tschad/Genf, 21. Dezember 2016 (LWI) - Wenn etwas für die Menschen im Tschad getan werden soll, ist die Zusammenarbeit dafür eine wichtige Voraussetzung. Dies sagte Pfr. Dr. Martin Junge während seines Besuchs in der vergangenen Woche.  Der Generalsekretär des Lutherischen Weltbundes äusserte diese Überzeugung nach Treffen in der Hauptstadt N'djamena und der Region Sila mit wichtigen Partnern, die den LWB in den Bereichen humanitäre Hilfe und Entwicklungshilfe unterstützen. Dazu gehörten der Hohe Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen (UNHCR), Filippo Grandi, offizielle Delegierte anderer UN-Organisationen und der nationalen Regierung und der Kommunalverwaltungen sowie Mitglieder von Nichtregierungsorganisationen (NGOs) und des ACT-Bündnisses.

„Gemeinsam erreichen wir wesentlich mehr, als uns dies als Einzelkämpfer möglich wäre", sagte Junge, nachdem er sich sieben Tage lang mit der Arbeit des LWB-Länderprogramms im Tschad vertraut gemacht hatte.  „Das ist umso wichtiger, als der LWB Tschad seine Arbeit auch auf das Gebiet des Tschadsees ausdehnt.
 

„Es gibt im Tschad einen immensen Bedarf an humanitärer Hilfe und Entwicklungshilfe, den wir nur mit starken Partnerschaften bewältigen können. Wichtig ist dabei die Zusammenarbeit von Partnern mit Fachkenntnissen, die sich in der Praxis gegenseitig ergänzen." Susan Muis, regionale LWB-Programmkoordinatorin für Zentralafrika.
 

Die regionale LWB-Programmkoordinatorin für Zentralafrika, Susan Muis, die Pfr. Junge begleitete, bekräftigte dessen Aussage: „Es gibt im Tschad einen immensen Bedarf an humanitärer Hilfe und Entwicklungshilfe, den wir nur mit starken Partnerschaften bewältigen können. Wichtig ist dabei die Zusammenarbeit von Partnern mit Fachkenntnissen, die sich in der Praxis gegenseitig ergänzen."

Grösster operationeller Partner des UNHCR

Die Situation von Flüchtlingen weltweit war das eigentliche Thema des Treffens von Junge und Grandi. Beide sprachen über die strategische Vereinbarung zwischen LWB und UNHCR und erläuterten spezifische Aspekte der Zusammenarbeit sowie Möglichkeiten eines intensiveren Engagements für die Flüchtlinge überall auf der Welt. „Als eine aus dem Glauben handelnde Organisation kann der LWB - wie es im Tschad geschieht - operative Kapazitäten, eine weltweite Gemeinschaft und einen moralischen, im Glauben verankerten Anspruch einbringen und sich auf dieser Grundlage für den Schutz von Flüchtlingen und für die Einhaltung internationalen Rechts einsetzen, das die Staatengemeinschaft zu diesem Schutz verpflichtet.

Der LWB ist der grösste operationelle Partner des UNCHR im Tschad und zurzeit in 12 der 18 Flüchtlingslager im Land tätig. Seit 2014 führt der LWB das Projekt 'Saatgut für Lösungen' in Zusammenarbeit mit dem UNCHR und mit Unterstützung des United States Bureau of Population, Refugees and Migration (BPRM) durch. Die Partnerschaft mit dem UNHCR im Tschad geht auf das Jahr 2007 zurück, als der LWG mit der humanitären Hilfe im Land begann.

Zusammenarbeit mit Regierungsbehörden

Junge traf sich mit Regierungsoffiziellen, darunter Staatssekretär Barnabas Sing-Yabe, sowie Herrn Ahmat Djamaldine Mahamat, dem Leiter des im Tschad für NGOs zuständigen Referats. In Goz Beida sprach er mit örtlichen Regierungsoffiziellen, darunter dem Gouverneur der Region Sila, dem er seinen Dank für die Unterstützung der Arbeit des LWB sowie für die Verhandlungen über die Bereitstellung von Land zur gemeinsamen Bewirtschaftung durch Flüchtlinge und Gastgebergemeinschaften aussprach.

Die Diakonie Katastrophenhilfe (DKH), die gemeinsam mit dem LWB das Forum des ACT-Bündnisses Tschad aufgebaut hat, gehörte ebenfalls zu den Organisationen und NGOs, bei denen sich Junge bedankte. „Die ständige Unterstützung durch die DKH hat es dem LWB ermöglicht, weiter zu wachsen. Die Pläne, auch in der Region um den Tschadsee tätig zu werden, dürften zu einer stärkeren Präsenz des LWB im Tschad beitragen."

In Gesprächen mit der NGO Catholic Relief Services und unter Verweis auf die Absichtserklärung, die von Caritas Internationalis und dem LWB-Weltdienst auf der gemeinsamen ökumenischen Feier in Lund am 31. Oktober unterzeichnet wurde, betonte Junge, dass „diese Erklärung in konkrete Zusammenarbeit und gemeinsame Arbeit umgesetzt werden muss."

Interreligöse Zusammenarbeit für den Frieden

Der Besuch bot die Gelegenheit, sich mit Offiziellen einer interreligiösen Plattform zu treffen, die Religionsoberhäupter der römisch-katholischen, evangelischen und muslimischen Gemeinschaften zusammenbringt. „Es hat mir Mut gemacht, so viel über die gemeinsamen Workshops zu hören, die überall im Tschad stattfinden", sagte Junge, und fügte hinzu: „Bei Menschen, die zum Beispiel im Süden des Landes durch Konflikte traumatisiert sind, können sie ein Ausgangspunkt für den Heilungsprozess sein und einen wichtigen Friedensbeitrag leisten."

Muis erklärte, dass die Wertschätzung für die Anwesenheit des LWB im Land, die während des Besuchs durch viele Beteiligte zum Ausdruck gebracht wurde, die gute Arbeit des LWB im Tschad bestätige. „Wir haben das von Flüchtlingen, dem Landesvertreter des UNHCR und Regierungsoffiziellen gehört. Das ist eine gute Nachricht, die wir mit nach Hause nehmen und die eine solide Grundlage für unsere weitere Arbeit im Tschad ist.