„Entscheidende Schritte gegen Klimawandel“

21. Okt. 2015
Die Leiter der Glaubensgemeinschaften überrechen Christiana Figueres, Executive Secretary der UN-Rahmenkonvention zum Klimawandel, ihr Statement. Foto: Sean Hawkey

Die Leiter der Glaubensgemeinschaften überrechen Christiana Figueres, Executive Secretary der UN-Rahmenkonvention zum Klimawandel, ihr Statement. Foto: Sean Hawkey

Erklärung von LWB und Glaubensgemeinschaften zu Pariser Klimakonferenz

Bonn, Deutschland/Genf, 20. Oktober 2015 (LWI) – Während diese Woche in Bonn über einen Entwurf für die im Dezember 2015 in Paris stattfindende Weltklimakonferenz verhandelt wird, drängt eine aus 150 ReligionsvertreterInnen bestehende Koalition die Politikerinnen und Politiker dazu, sich zu einem „gerechten, ehrgeizigen und verbindenden globalen Abkommen“ zu verpflichten, welches das Leben und die Lebensgrundlagen der am meisten verwundbaren Menschen schützt.

„Zum ersten Mal in den über 20 Jahren währenden Verhandlungen auf UN-Ebene“ biete die anstehende Weltklimakonferenz (COP21) die Chance auf eine „globale und umfassende Einigung zu Klimagerechtigkeit und Klimaschutz“, die von allen Nationen auf der Welt getragen wird, so die „Erklärung von Religions- und Glaubensvertretern”, die heute in Bonn an Christiana Figueres, die Generalsekretärin der UN-Klimarahmenkonvention, übergeben wurde. Die Erklärung wurde von Religionsvertretern aus 50 Ländern verfasst.

Transparenz und verbindliche Vorschriften

Die gemeinsame Erklärung wurde unter anderem vom Lutherischen Weltbund (LWB), dem ACT Bündnis (Action by Churches Together), CIDSE (Internationale Allianz katholischer Entwicklungsorganisationen), dem Verband Religionen für den Frieden und dem Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK) koordiniert und von Cornelia Füllkrug-Weitzel, Direktorin von Brot für die Welt/Deutschland, und Karin Kortmann, Vizepräsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, an Figueres überreicht. Unter den Vertretern religiöser Organisationen befand sich auch Martin Kopp, LWB-Advocacyreferent für den Klimawandel.

„Wir fordern alle Regierungen auf, sich für Klimaresistenz einzusetzen und sich zur Beendigung der Nutzung fossiler Energien und zu einer emissionsfreien Energiewirtschaft bis zur Jahrhundertmitte zu verpflichten. Wir brauchen einen robusten Mechanismus zur Überprüfung und Anhebung der Klimaschutzziele, für Transparenz und Vorschriften, die für alle verbindlich sind, sowie Zusagen über finanzielle und technische Unterstützung für arme und verwundbare Länder“, so Füllkrug-Weitzel.

Der LWB-Generalsekretär, Pfarrer Dr. Martin Junge, und einige lutherische KirchenleiterInnen haben zusammen mit anderen Kirchenorganisationen und VertreterInnen aus muslimischen, jüdischen, buddhistischen und hinduistischen Gemeinschaften, sowie der Sikh-Gemeinde die Erklärung unterzeichnet.

Entscheidende Schritte gefordert

Die heutige Erklärung basiert auf der in den letzten 12 Monaten gewachsenen Advocacy-Arbeit der Glaubensgruppen, wie beispielsweise der Enzyklika „Laudato Si“ von Papst Franziskus, der Erklärung des in New York abgehaltenen interreligiösen Klimagipfels, der Lambeth Declaration und der islamischen Erklärung zu Klimawandel.

„Zusammen mit den Stimmen aus anderen Glaubensgemeinschaften und Organisationen fordern wir entscheidende Schritte gegen den Klimawandel“, fügte Junge hinzu.

In einem Brief forderte der LWB-Generalsekretär am 16. Oktober die LWB-Mitgliedskirchen dazu auf, ihre Lobbyarbeit für Klimagerechtigkeit gegenüber ihren Regierungen zu verstärken, da „Klimawandel eine Frage der Dringlichkeit und der Gerechtigkeit ist.“ Junge erinnerte daran, dass der LWB den Klimawandel seit vielen Jahren als generationsübergreifendes Problem betrachtet und warnte davor, dass Umweltzerstörung vor allem die ärmsten Gemeinschaften trifft.

„Geleitet vom LWB-Jugendreferat hat sich der LWB aktiv in die Advocacy-Arbeit eingebracht und hat an Aktionen teilgenommen, um sich der lebensbedrohlichen Herausforderung, die der Klimawandel darstellt, zu stellen. Der LWB möchte Teil der Lösung sein und hat sich deshalb im Juni diesen Jahres  dazu entschlossen, nicht in fossile Brennstoffe zu investieren”, so Junges Worte.
 

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