Aufgerufen „reich an Hoffnung“ zu sein und Einheit zu fördern

LWB-Präsident Henrik Stubkjær eröffnet die erste Volltagung des LWB-Rats seit der Vollversammlung in Krakau und spricht über das Thema Hoffnung, das zentrales Element der neuen LWB-Strategie ist.

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Bischof Henrik Stubkjær, Präsident des LWB. Foto: LWB/Albin Hillert

Bischof Henrik Stubkjær, Präsident des LWB. Foto: LWB/Albin Hillert

LWB-Präsident Stubkjær blickt bei erster Volltagung des neuen LWB-Rats zurück auf Vollversammlung und voraus auf „gemeinsamen Weg in die Zukunft“

(LWI) – Ein Rückblick auf die Dreizehnte Vollversammlung und der Ausblick auf die Arbeit in den kommenden sechs Jahren, die in der neuen Strategie des Lutherischen Weltbundes (LWB) skizziert ist, waren die zwei zentralen Themen der Eröffnungsansprache von LWB-Präsident Bischof Henrik Stubkjær vor den Mitgliedern des LWB-Rats, die zu ihrer ersten Volltagung seit ihrer Wahl in Krakau im vergangenen September zusammengekommen sind.

Er dankte den Teilnehmenden in seiner Begrüßung für die Bereitschaft, ihre Mitgliedskirchen in allen Teilen der Welt zu vertreten. „Wir begeben uns zusammen auf diesen vor uns liegenden gemeinsamen Weg“, sagte er, „der uns von der Dreizehnten Vollversammlung in Krakau, Polen, bis zur nächsten Vollversammlung führen wird, die 2030 stattfinden soll.“

Stubkjær sprach über das Thema der Ratstagung „Reich an Hoffnung“ und betonte, dass „Hoffnung eine der Gaben [sei], die wir in unserer Taufe empfangen“ und dass Hoffnung auch eines der zentralen Elemente der neuen LWB-Strategie für die kommenden Jahre sei. Die christliche Hoffnung, so erklärte er, „wurzelt in Christus und wird uns vom Heiligen Geist gegeben. Und genau diese Hoffnung rüstet uns zu, freundliche und offene Gemeinschaften von Menschen zu sein, die uns befähigen, uns gemeinsam für eine bessere Welt einzusetzen.“

Reich an Hoffnung

Der LWB-Präsident zog Parallelen zwischen den Krisen unserer heutigen Zeit und den „turbulenten Zeiten“ der Reformation und unterstrich, dass die lutherische „Theologie des Kreuzes“ gleichzeitig „ein unentbehrliches Bewusstsein für die zahlreichen Krisen unserer Zeit und eine Offenbarung der Gnade Gottes“ bedeute bzw. sei. Das Kreuz, so führte er aus, sei ein Symbol der Hoffnung und verheiße damit „Gottes verwandelndes Wirken in einer destruktiven und gewalttätigen Welt“.

In seinem Rückblick auf die Vollversammlung in Krakau betonte Stubkjær, die Vollversammlung habe „den Grundsatz der Einheit in versöhnter Vielfalt nachdrücklich bekräftigt“. Diese Art der Einheit sei etwas anderes als „eine Einheit, die Homogenität über Freiheit und Diversität stellt“, erklärte er, und ein zunehmender Trend unter populistischen und autoritären Führungspersonen überall auf der Welt sei.

Im Hinblick auf die neue LWB-Strategie, die in der englischen Fassung den Titel „Sharing Hope“ (Hoffnung verbreiten) trägt und die Arbeit des Büros der Kirchengemeinschaft in den kommenden Jahren bestimmen wird, erklärte der Präsident, sie solle Inspirationsquelle für die Kirchen und ihre eigene Arbeit sein und die Beziehungen der Kirchen in den verschiedenen Weltregionen stärken.

Besuche bei Mitgliedskirchen

Stubkjær berichtete weiterhin von seinen jüngsten Besuchen bei Mitgliedskirchen in Tansania und Äthiopien im April und in Polen und der Ukraine im Mai. In Afrika, so erzählte er, sei er „von der unglaublichen Gastfreundschaft überwältigt gewesen“, aber auch „die Stärke der Kirchen und ihre starke Stellung in der Gesellschaft“, die auf „ihrer Betonung einer ganzheitlichen Mission“ beruhe, habe ihn beeindruckt.

In der Ukraine, so berichtete er, habe er sowohl die Mitgliedskirche als auch das Weltdienst-Programm besuchen können, die in der Hilfe für die vulnerabelsten Opfer des russischen Angriffskriegs eng zusammenarbeiten. „Wir haben auch gesehen, dass unsere Gebete und praktische Hilfe Hoffnungslosigkeit in Hoffnung verwandeln können, selbst in sehr gefährlichen Situationen“, erklärte er und sagte weiter: „Die Größe einer Kirche ist nie ausschlaggebend, sondern die Stärke und die Wirkung ihres Zeugnisses.“

Der LWB-Präsident wies darauf hin, dass er in den kommenden Monaten weitere Mitgliedskirchen besuchen werde, und bekräftigte, dass er „mit offenen Ohren und Augen“ zu Besuch kommen werde, um „zu sehen und zu lernen“. Dennoch hätten schon diese ersten Besuche in seiner Funktion als LWB-Präsident deutlich gemacht, „wie wichtig es ist, zusammenzustehen und sich als Gemeinschaft von Kirchen nahe zu sein“.

Das Oberhaupt des LWB stellte insbesondere auch die Arbeit des Solidaritäts-Fonds der Kirchengemeinschaft heraus, der 2022 ins Leben gerufen worden war, um Kirchen im Fall von Naturkatastrophen oder anderen Notsituationen Soforthilfe leisten zu können. Er betonte, dass Kirchen auch weiterhin eine wichtige Rolle spielten, weil sie in einer Zeit, in der die Menschenrechte, demokratische Strukturen und das Rechtsstaatsprinzip in vielen Teilen der Welt unter Druck geraten oder ausgehebelt würden, im öffentlichen Raum die Stimme erhöben.

mit offenen Ohren und Augen zu sehen und zu lernen.

LWB-Präsident Henrik Stubkjær

Der LWB-Präsident wies darauf hin, dass er in den kommenden Monaten weitere Mitgliedskirchen besuchen werde, und bekräftigte, dass er „mit offenen Ohren und Augen“ zu Besuch kommen werde, um „zu sehen und zu lernen“. Dennoch hätten schon diese ersten Besuche in seiner Funktion als LWB-Präsident deutlich gemacht, „wie wichtig es ist, zusammenzustehen und sich als Gemeinschaft von Kirchen nahe zu sein“.

Das Oberhaupt des LWB stellte insbesondere auch die Arbeit des Solidaritäts-Fonds der Kirchengemeinschaft heraus, der 2022 ins Leben gerufen worden war, um Kirchen im Fall von Naturkatastrophen oder anderen Notsituationen Soforthilfe leisten zu können. Er betonte, dass Kirchen auch weiterhin eine wichtige Rolle spielten, weil sie in einer Zeit, in der die Menschenrechte, demokratische Strukturen und das Rechtsstaatsprinzip in vielen Teilen der Welt unter Druck geraten oder ausgehebelt würden, im öffentlichen Raum die Stimme erhöben.

Ratstagung 2024

Die LWB-Ratstagung 2024 findet vom 13. bis 18. Juni 2024 in Chavannes-de-Bogis, nahe Genf statt. Sie steht unter dem Motto „Reich an Hoffnung“ (Römer 15,13).

LWF/P. Hitchen