Treffen von jungen Erwachsenen aus Europa zum Thema Frieden eröffnet

Unter dem Leitwort „Promises of Peace“ (Friedensverheißungen) fand in Paris ein Treffen von jungen Erwachsenen aus der Region Europa des Lutherischen Weltbundes mit 60 jungen lutherischen Führungspersonen aus ganz Europa statt.

13 Okt 2025
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30 September 2025, Paris, France: Rev. Rivka Schunk from southern Germany (right) was one of the leaders at a remembrance of Baptism as part of opening worship at an LWF European Youth Gathering taking place in Paris. Right to left: Rev. Rivka Schunk (Germany), Sophie Schenk (Germany) and Krzysztof Londzin (Poland). Photo: A. Hillert/ LWF

30. September 2025, Paris, Frankreich: Pfarrerin Rivka Schunk aus Süddeutschland (rechts) leitet im Rahmen des Eröffnungsgottesdienstes eines Treffens von jungen Erwachsenen aus der LWB-Region Europa in Paris eine Tauferinnerung. Von rechts nach links: Pfarrerin Rivka Schunk (Deutschland), Sophie Schenk (Deutschland) und Krzyzstof Londzin (Polen). Foto: A. Hillert/LWB

Junge Erwachsene aus ganz Europa tagten vom 30. September bis 3. Oktober in Paris

Vom 30. September bis zum 3. Oktober 2025 hat der Lutherische Weltbund (LWB) in Paris ein Treffen von jungen Erwachsenen aus der LWB-Region Europa veranstaltet. 60 junge lutherische Führungskräfte aus ganz Europa haben an dem Treffen teilgenommen, das unter dem Leitwort ‚Friedensverheißungen‘ stand.

Getragen von der biblischen Verheißung Jesu in Johannes 14,27, „Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch“, feierten die jungen Führungskräfte am 30. September zunächst einen Eröffnungsgottesdienst und berieten anschließend über die Bedeutung von Frieden heute – in Europa und weltweit.

An dem einwöchigen Treffen in Paris, dem ersten in einer Reihe von Treffen von jungen Erwachsenen in den verschiedenen LWB-Regionen, nahmen sowohl Vertreterinnen und Vertreter von Mitgliedskirchen der drei europäischen LWB-Regionen als auch junge Menschen aus anderen Regionen teil, die derzeit in Europa leben und arbeiten.

Gut zwei Jahre nach der Dreizehnten LWB-Vollversammlung im polnischen Krakau machten die jungen Führungspersonen eine Bestandsaufnahme mit Blick auf die von der Vollversammlung beschlossenen Arbeitsschwerpunkte und Aufträge. Dabei nahmen sie zentrale Punkte aus den in Krakau eingebrachten Botschaften der regionalen und globalen vorbereitenden Tagungen in den Blick: Klimagerechtigkeit und Ökotheologie, inklusive und barrierefreie Kirchen sowie psychische Gesundheit, aber auch die konkrete Ausgestaltung eines Grundsatzpapiers für Generationengerechtigkeit, das von der Vollversammlung in Auftrag gegeben wurde – ein Prozess, zu dem diese und künftige Treffen von jungen Erwachsenen in den verschiedenen LWB-Regionen beitragen sollen.

„Unter dem Leitwort ‚Friedensverheißungen‘ haben sich die jungen lutherischen Gläubigen aus ganz Europa aus verschiedenen Blickwinkeln mit der Frage beschäftigt, wie Glauben und Frieden miteinander zusammenhängen“, erläuterte die LWB-Jugendreferentin Savanna Sullivan.

„Man kann die Frage aus der eigenen Perspektive, aus der Perspektive des jeweiligen Gemeinwesens sowie aus dem Blickwinkel der gesamten Welt betrachten. In der Theologie, die wir als LWB vertreten und die in der Heiligen Schrift verankert ist, ist Frieden allerdings nicht nur eine vage Hoffnung, sondern eine Verheißung Gottes. Aus dieser Friedensverheißung ergibt sich für uns der Auftrag, uns Tag für Tag für Gerechtigkeit, die Würde aller Geschöpfe und eine inklusive Gemeinschaft einzusetzen“, führte sie aus.

Frieden mit sich selbst, Frieden in der Gemeinschaft, Frieden in der Welt

In einem Grußwort betonte Dr. Ulrich Rüsen-Weinhold von der gastgebenden Vereinigten Protestantischen Kirche Frankreichs, das Zusammentreffen junger Führungspersonen aus den verschiedenen Regionen Europas und den unterschiedlichen kirchlichen Kontexten biete die Möglichkeit, „die jeweiligen Kirchen, ihre Geschichte und ihren aktuellen gesellschaftlichen Kontext kennenzulernen“. Darüber hinaus könnten Beziehungen aufgebaut, Erfahrungen ausgetauscht und gemeinsam darüber nachgedacht werden, wie man in der heutigen Welt Zeugnis für das Evangelium von Jesus Christus ablegen könne.

Drei thematische Schwerpunkte – Frieden mit sich selbst, Frieden in der Gemeinschaft, Frieden in der Welt – prägten die Beratungen und die gemeinsame Zeit in Paris und waren Grundlage für das weitere Engagement zur Verwirklichung von Gottes Friedensverheißung.

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LWF Program Executive for Youth Savanna Sullivan shares a reflection during opening worship at the European Youth Gathering. Photo: A. Hillert/ LWF

Die LWB-Jugendreferentin Savanna Sullivan spricht im Eröffnungsgottesdienst des Treffens junger Erwachsener aus der LWB-Region Europa. Foto: A. Hillert/LWB

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Vitek Slama (centre) from the Evangelical Church of Czech Brethren and other participants pictured at the European Youth Gathering. Photo: A. Hillert/ LWF

Vítek Sláma (Mitte) von der Evangelischen Kirche der Böhmischen Brüder und andere Teilnehmende beim Treffen junger Erwachsener aus der LWB-Region Europa. Foto: A. Hillert/LWB

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People work to get to know each other better on the opening day of the European Youth Gathering in Paris. Photo: A. Hillert/ LWF

Am Tag der Eröffnung des Treffens junger Erwachsener aus der LWB-Region Europa in Paris geht es darum, sich besser kennenzulernen. Foto: A. Hillert/LWB

Für Vítek Sláma von der Evangelischen Kirche der Böhmischen Brüder ist das Thema Frieden nicht bloß ein Tagesordnungspunkt. Anfang dieses Jahres hatte Sláma an der Schulung für Friedensbotschafterinnen und -botschafter des LWB in Guatemala teilgenommen und gehört nun zum Planungsteam des Treffens junger Erwachsener aus Europa.

„Ich hoffe, dass wir alle neue Menschen kennenlernen, die aus einem neuen Blickwinkel auf unser Leben und auf die Art und Weise blicken, wie wir über Frieden und über andere Menschen denken“, sagte Sláma. „Wenn ich zu Hause bin, denke ich in alten Mustern, bin ich verschlossen. Begegnungen wie diese helfen wirklich dabei, uns für neue Ideen und Betrachtungsweisen zu öffnen.“

Angesichts all der Krisen und Kriege und der Polarisierung auf der ganzen Welt sei es wichtig, dass wir zusammenkommen und uns gegenseitig wahrnehmen. Für Frieden brauche es Begegnung, müssten Ideen diskutiert werden. „Aber schon durch die Begegnung an sich und durch den Austausch schaffen wir ja gewissermaßen bereits Frieden“, fügte er hinzu.

Pfarrerin Veronica Pålsson, ein junges LWB-Ratsmitglied aus der Schwedischen Kirche, führte im Eröffnungsgottesdienst des Treffens den Vorsitz und ist ebenfalls Mitglied des Planungsteams.

„Ich hoffe, dass die Leute, die hierhergekommen sind, am Ende inspiriert abreisen und das Gefühl haben, dass es Hoffnung in der Welt gibt und Frieden möglich ist“, erklärte Pålsson.

„Ich bin überzeugt, dass wir in dieser Woche eine neue Generation junger Führungspersonen für den LWB hervorbringen können, die sich auch in Zukunft in die Arbeit des LWB einbringen und ein Netzwerk aus coolen, mitreißenden und engagierten Menschen aufbauen, die sich gegenseitig in ihren Ortsgemeinden unterstützen und sich in die weltweite Arbeit des LWB einbringen“, fügte sie hinzu.

Der LWB-Europareferent, Pfarrer Dr. Ireneusz Lukas, sprach über das Thema „Den Frieden bei sich beginnen lassen“. Er beleuchtete darin nicht nur das Thema Frieden, sondern auch die Tatsache, dass in Teilen Europas derzeit kein Frieden herrscht. Lukas betonte, wie gut gewählt der Zeitpunkt des Treffens in Paris sei. Es finde unmittelbar vor der Europäischen Kirchenleitungskonferenz des LWB vom 6. bis 9. Oktober in der lettischen Hauptstadt Riga statt und stehe auch inhaltlich mit ihr in Verbindung. An der Tagung in Riga werden auch einige der jungen Führungspersonen teilnehmen, die vorher in Paris dabei waren.

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LWF/A. Hillert
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Frankreich