Schöpfungszeit 2025: Engagement für Frieden und Gerechtigkeit

In einer Videobotschaft laden kirchliche Führungspersonen aus aller Welt christliche Gläubige ein, sich an den Aktivitäten zur diesjährigen Schöpfungszeit zu beteiligen, und unterstreichen, wie dringend notwendig eine gerechte Welt ist, in der die Menschen ihre zerbrochene Beziehung zur Schöpfung wiederherstellen.

25 März 2025
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Das Thema für die Schöpfungszeit 2025 ist „Frieden mit der Schöpfung“. Die Handreichung zur Schöpfungszeit, die jedes Jahr veröffentlicht wird. Foto: Season of Creation

Das Thema für die Schöpfungszeit 2025 ist „Frieden mit der Schöpfung“. Die Handreichung zur Schöpfungszeit, die jedes Jahr veröffentlicht wird. Foto: Season of Creation

Frieden mit der Schöpfung wiederherstellen 

(LWI) – Der Lutherische Weltbund (LWB) bekräftigt eine Botschaft von religiösen Führungspersonen aus aller Welt, die christliche Gläubige überall auf der Welt aufrufen, sich in Vorbereitung auf die Schöpfungszeit 2025 für Frieden mit der Schöpfung einzusetzen. 

Denn genau das ist das Thema der diesjährigen Schöpfungszeit, der ökumenischen Initiative, die christliche Gläubige in aller Welt aufruft, inspiriert von den Bibelarbeiten zu Jesaja 32,14-18 gemeinsam zu beten und sich aktiv für die Bewahrung der Schöpfung einzusetzen: „Frieden mit der Schöpfung“. Das Symbolbild für die Schöpfungszeit in diesem Jahr ist geprägt von einer Taube mit einem Olivenzweig im Schnabel, die Leben in den „Garten des Friedens“ bringt. Die Schöpfungszeit wird jedes Jahr vom 1. September bis 4. Oktober gefeiert und betont ökologische Gerechtigkeit durch Andachten und Gebete, Engagement für Nachhaltigkeit und Advocacyarbeit. 

In einer Botschaft, die auf der Website zur Schöpfungszeit mit Untertiteln in verschiedenen Sprachen abgerufen werden kann, unterstreichen Führungspersonen aus unterschiedlichen Glaubenstraditionen, wie dringend notwendig eine gerechte Welt ist, in der die Menschen ihre zerbrochene Beziehung zur Schöpfung wiederherstellen. 

Eine der Personen, die in dem Video zu Wort kommen, ist Nora Antonsen. Sie ist eine junge Lutheranerin aus Norwegen, die in ihrer Kirche Führungsverantwortung übernimmt und die Bedeutung von sowohl Glauben als auch aktivem Engagement für die Wiederherstellung des Friedens mit der Schöpfung betont. „In einem biblischen Kontext heißt hoffen, nicht einfach nur abzuwarten, sondern aktiv zu werden, zu beten, das eigene Verhalten zu ändern und sich mit der Schöpfung und dem Schöpfergott in Einheit, metanoia (Buße) und Solidarität zu versöhnen“, sagt sie. „Die Gerechtigkeit des Herrn verlangt Frieden unter den Menschen, aber auch mit der Wiederherstellung der Fruchtbarkeit des Landes“, führt sie aus. 

Die diesjährige Schöpfungszeit fällt zeitlich zusammen mit dem 1.700-jährigen Jubiläum des Nizäischen Glaubensbekenntnis 2025, das der LWB als Gelegenheit versteht die Bemühungen um Versöhnung und ein gemeinsames Zeugnis von allen christlichen Kirchen zu verstärken. Seine Heiligkeit Papst Tawadros II, der Papst von Alexandria und Patriarch des Stuhls des heiligen Markus, bezeichnet dieses historisch bedeutsame Jahr als einen Moment, um über die Menschwerdung Christi als Offenbarung „des Dreieinigen Gottes in der Schöpfung [nachzudenken] und [darüber], dass das Reich Gottes Wirklichkeit werden kann, sobald Gerechtigkeit und Frieden unter uns herrschen“. 

Das Team, das für die Vorbereitung der Schöpfungszeit zuständig ist, hat den Schuldenerlass zum zentralen Thema der Advocacybemühungen in diesem Jahr erklärt. In der Botschaft wird betont, dass er angesichts der Tatsache, dass die armen und vulnerablen Länder am wenigsten zum Klimawandel beitragen und dennoch am meisten darunter leiden, ein zentrales Element von Klimagerechtigkeit und Frieden mit der Schöpfung sei. Pfr. James Bhagwan, der Generalsekretär der Pazifischen Kirchenkonferenz, weist darauf hin, dass die Römisch-katholische Kirche 2025 zu einem so genannten „Heiligen Jahr“ oder „Jubeljahr“ erklärt hat, um zu betonen, dass „wir erst dann in Frieden miteinander und mit der Schöpfung leben können, wenn es eine Zeit der Gerechtigkeit und Versöhnung gegeben hat; und ein Ende der Schulden ist ein erster Schritt auf dem Weg dahin“. 

Pfarrerin Dr. Eva Harasta, die Programmreferentin des LWB für globale lutherische Theologie, spricht über die Bedeutung des Themas für die diesjährige Schöpfungszeit und sagt: „In vielen Kontexten findet das Thema in der aktuellen Lage großen Widerhall, weil die Aktivitäten der Menschen derzeit die Form eines Kriegs gegen die Schöpfung annehmen“, was schwerwiegende Auswirkungen auf die Menschen und die natürliche Welt habe. „Manchen Menschen kommt größere Verantwortung für diese Krise zu als anderen. Es ist eine große ökumenische Aufgabe und Herausforderung – wir sitzen alle im gleichen Boot, sind ein lebendiger Teil der Schöpfung und aufgerufen, uns für Frieden unter den Menschen und Frieden mit der Schöpfung zu engagieren, sind als Einzelpersonen und als Gemeinschaften aufgerufen, uns gemäß unserer jeweiligen Gaben und unserer Verantwortung einzubringen.“ 

Harasta vertritt den LWB-Stab in dem Ausschuss, der die Handreichung für die Schöpfungszeit erarbeitet; die Handreichung wird ab April 2025 online zur Verfügung stehen. Das Video mit dem Aufruf der Kirchenleitenden steht mit Untertiteln in verschiedenen Sprachen zur Verfügung: DeutschEnglischFranzösischItalienischSpanisch und Portugiesisch

Weitere Information zur diesjährigen Schöpfungszeit finden Sie auf der dazugehörigen Website

LWB/P. Mumia