Radtour für Klimagerechtigkeit – auf einer Pilgerfahrt für den Planeten

22 Radfahrer und Radfahrerinnen sind 200 Kilometer weit von Montreal bis Ottawa, Kanada auf einer Pilgerfahrt der Klimagerechtigkeit geradelt und haben damit ein Zeichen für den schrittweisen Ausstieg aus fossilen Energieträgern gesetzt. Gleichzeitig haben sie Menschen unterschiedlicher Glaubensrichtungen zu einer hoffnungsvollen und friedfertigen Demonstration vereint. 

28 Mai 2025
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Die „Pilgerfahrt für den Planeten“ endete mit einer friedlichen Demonstration vor dem kanadischen Parlamentsgebäude. Foto: ELKIK

Die „Pilgerfahrt für den Planeten“ endete mit einer friedlichen Demonstration vor dem kanadischen Parlamentsgebäude. Foto: ELKIK

Kanadische lutherische Gläubige setzen sich für den Erhalt der Schöpfung ein. 

(LWI) – Am 10. und 11. Mai hat eine ökumenische Gruppe, bestehend aus 22 Radfahrbegeisterten, auf einer „Pilgerfahrt für den Planeten“ 200 Kilometer von Montreal bis Ottawa zurückgelegt. Diese Aktion, organisiert vom Ausschuss für Klimagerechtigkeit der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Kanada (ELKIK) in Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Glaubenspartnern, sollte für die Klimakrise sensibilisieren und setzt sich für einen  Vertrag über die Nichtverbreitung fossiler Brennstoffe ein. Die Pilgerfahrt endete mit einer friedlichen Demonstration vor dem kanadischen Parlament. 

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Radfahrende, die sich der Pilgerfahrt für den Planeten anschlossen, wollten auf die Klimakrise aufmerksam machen und sich für den Vertrag zur Nichtverbreitung fossiler Brennstoffe einsetzen. Foto: ELKIK

Radfahrende, die sich der Pilgerfahrt für den Planeten anschlossen, wollten auf die Klimakrise aufmerksam machen und sich für den Vertrag zur Nichtverbreitung fossiler Brennstoffe einsetzen. Foto: ELKIK

Étienne Eason, Student an der Concordia University und Mitglied der St. Johannes-Gemeinde zu Montreal, hat die Aktion koordiniert. Er berichtet, dass die Idee aus Gesprächen im Kontext der Zeit der Schöpfung entstanden ist. „Wir wollten etwas unternehmen, um unsere Identität als Kirche sichtbar zu machen“, sagte Eason. „Eine Pilgeraktion fühlte sich für uns richtig an – sie ist spirituell von Bedeutung und entspricht unserer Botschaft. Eine Radtour nach Ottawa, der Hauptstadt Kanadas, war für uns eine Möglichkeit, selbst den Wandel vorzuleben, den wir fordern.“  

Klimagerechtigkeit hat Bezüge zu zahlreichen anderen Themen 

Zu der Gruppe gehörten Teilnehmende aus unterschiedlichen christlichen Traditionen – Mitglieder der lutherischen, anglikanischen und katholischen Kirchen, der Quäker und der wesleyanischen Kirchen. Diese Vielfalt führte zu einem bereichernden Erlebnis und förderte den interreligiösen Dialog. 

Eason betonte, wie wichtig schnelle Maßnahmen gegen den Klimawandel seien: „Die Klimakrise hat Auswirkungen auf zahlreiche andere Probleme – Armut, Ernährungsunsicherheit, Wohnen. Wir sehen die Schöpfung oft als etwas von uns Getrenntes an, aber wir sind ein Teil von ihr. Wenn die Schöpfung leidet, leiden auch wir.“ 

Wenn die Schöpfung leidet, leiden auch wir.  

Étienne Eason, Evangelisch-Lutherische Kirche in Kanada

Die Fahrt auf diesem Pilgerweg war nicht nicht nur ein symbolischer Akt, sondern auch ein Akt der Hoffnung. „Alle Menschen, mit denen ich unterwegs gesprochen habe, fühlten sich bestärkt“, sagte Eason. „Zwar ist der Klimawandel ein schweres Thema, aber diese Erfahrung hat uns geholfen, dieses Krisengefühl in ein Gefühl der Hoffnung und in etwas Greifbares zu verwandeln. "Wir hoffen, dass dieser Spirit auch nach Rückkehr in unsere Gemeinschaften weiterbesteht und dass wir im Gespräch bleiben.“ 

LWB ruft zur Anwaltschaft für die Umwelt auf 

Auf der Dreizehnten Vollversammlung des Lutherischen Weltbundes (LWB) wurde eine Resolution zur Klimakrise angenommen. Sie fordert die Mitglieder auf, „ihre Emissionen zu verringern“ und auf die „Bedeutung der Ökotheologie als Orientierung für die Integration spiritueller und ethischer Werte in unsere Anwaltschaft für die Umwelt hinzuweisen und unsere theologische Grundlage für die Bewahrung der Schöpfung zu formulieren, technisches Wissen weiterzugeben und uns für Klimagerechtigkeit einzusetzen.“ 

Quelle: A pilgrimage for the planet - Evangelical Lutheran Church in Canada

LWB/A. Weyermüller