
LWB und Orthodoxe Kirche veröffentlichen Gemeinsame Erklärung zum Heiligen Geist, zur Kirche und zur Welt
Anlässlich des 1700. Jubiläums des Konzils von Nizäa und im Vorfeld des Pfingstfestes veröffentlichen der Lutherische Weltbund (LWB) und die Orthodoxe Kirche eine Gemeinsame Erklärung zum Heiligen Geist, zur Kirche und zur Welt.
Die Erklärung wurde von der Gemeinsamen Internationalen Kommission für den theologischen Dialog zwischen dem Lutherischen Weltbund und der Orthodoxen Kirche erarbeitet. Sie reflektiert das Wirken des Heiligen Geistes in der Schöpfung, in der Liturgie und in der Sendung der Kirche in der Welt von heute. Inhaltlich knüpft sie an die wegweisende Gemeinsame Erklärung zum Filioque an.
Eingangs bekennt die Erklärung die lebensspendende Gegenwart des Heiligen Geistes in Schöpfung und Erlösung und ruft zu einer radikal erneuerten Verbindung zwischen Menschen und Natur auf. Sie betont das kraftspendende Wirken des Heiligen Geistes bei der Verkündigung des Evangeliums und der Stärkung des kirchlichen Zeugnisses durch Wort und Sakrament.
Gemeinsam bekräftigen die lutherischen und orthodoxen Kommissionsmitglieder: „Der Heilige Geist eröffnet immer wieder Wege der Versöhnung innerhalb der Kirche und in der Welt.“ Jede Feier der Liturgie sei Ausdruck einer „je eigenen Pfingsterfahrung.“
Die Gemeinsame Erklärung schließt mit der Ermutigung zu tieferer trinitarischer Reflexion und ruft zur weiterführenden theologischen und liturgischen Auseinandersetzung mit den Themen Schöpfung und Erneuerung auf. Außerdem regt sie an, ein gemeinsames ökumenisches Schöpfungsfest einzuführen.