LWB ruft nach Erdbeben in Myanmar und Thailand zu Spenden auf

Nach den verheerenden Erdbeben in Asien leistet der LWB mit seinen Partnern Katastrophenhilfe und ruft zu Spenden auf, um die Menschen und die Kirchen in den betroffenen Regionen zu unterstützen. 

01 Apr. 2025
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Eingestürztes Gebäude in Yemathin, einer größeren Stadt an der alten Yangon-Mandalay-Autobahn. 89 Menschen starben, 800 Menschen sind von Wasserknappheit betroffen. Foto: NAG Myanmar

Eingestürztes Gebäude in Yemathin, einer größeren Stadt an der alten Yangon-Mandalay-Autobahn. 89 Menschen starben, 800 Menschen sind von Wasserknappheit betroffen. Foto: NAG Myanmar

Erdbeben verschärft humanitäre Krise in Myanmar 

(LWI) – Der Lutherische Weltbund fordert eindringlich zu Spenden auf, um Kirchen und Gemeinwesen in Myanmar und Thailand nach dem schweren Erdbeben zu unterstützen, das Südostasien am 28. Mai getroffen hat. Der LWB hat sich vor Ort ein Bild der Lage gemacht und hilft den Menschen gemeinsam mit seinen lokalen Partnern und Mitgliedskirchen. 

LWB-Generalsekretärin Pfarrerin Dr. Anne Burghardt hat in einem Schreiben an Kirchenleitende in Thailand und Myanmar ihr Mitgefühl und ihre Solidarität bekundet und versprochen, für die Kirchen zu beten. Die Generalsekretärin hat die Verpflichtung der lutherischen Gemeinschaft bekräftigt, „Ihnen und den Kirchen in dieser Krisenzeit durch konkrete Hilfen und Unterstützung zur Seite zu stehen.“ 

Zerstörte Infrastrukturen und schwieriger Zugang 

Das schwere Erdbeben der Stärke 7,7 hat Zentral-Myanmar am Freitag, 28. März 2025, gegen 12:50 Uhr getroffen Das Epizentrum befand sich in der Nähe Mandalays, der zweitgrößten Stadt des Landes. Die Erdstöße haben die gesamte Region getroffen, auch den Norden Thailands und die Hauptstadt Bangkok. Mehr als 2.000 Menschen haben Berichten zufolge ihr Leben verloren. Die Zahl dürfte noch steigen, da der Zugang zu abgelegenen Regionen nach wie vor schwierig ist. 

„Viele Überlebende trauern um geliebte Menschen, schlafen im Freien aus Angst vor Nachbeben. Sie haben Probleme, Trinkwasser, Lebensmittel und eine Unterkunft zu finden“, sagt eine LWB-Kontaktperson in Rangun. Die Katastrophe trifft ein Land, das bereits mit politischen Unruhen, Wirtschaftskrisen und dem großflächigen Zusammenbruch der Infrastruktur zu kämpfen hat. „In Rangun haben Stromausfälle zu einer dramatischen Wasserknappheit geführt, da die Wasserpumpen nicht mehr funktionieren.“ 

Das Erdbeben hat eine Bevölkerung getroffen, die bereits schwer unter politischen Unruhen, Wirtschaftskrisen und einer instabilen Infrastruktur zu leiden hat. Abgesehen von dieser Problemlage zeigt sich der LWB ebenfalls über die Situation der vier lutherischen Kirchen im Land besorgt, deren Gemeinden sich in einigen der am schwersten getroffenen Gebiete befinden, darunter Mandalay und die Region um den Inle-See. 

Hilfe und Seelsorge 

„Unsere Kirchenleitung befindet sich in Rangun, aber es gibt viele Gemeinden in den ländlichen Gebieten im Bereich des Epizentrums“, erklärt Katariina Kiilunen, LWB-Programmreferentin für Kapazitätsaufbau und Führungsentwicklung. Sie war in Bangkok bei einem LWB-Workshop, als das Erdbeben das Land erschütterte. „Sie haben keine Möglichkeit, Kontakt zu zahlreichen ihrer Mitglieder aufzunehmen. Sie wissen nicht, ob sie in Sicherheit sind.“ 

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Eingestürztes Gebäude in Mandalay, Myanmar. Die Stadt lag im Epizentrum des Erdbebens. Foto: NAG Myanmar

Eingestürztes Gebäude in Mandalay, Myanmar. Die Stadt lag im Epizentrum des Erdbebens. Foto: NAG Myanmar

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Die ländliche InnLay-Region ist vom Erdbeben am stärksten betroffen. Foto: NAG Myanmar

Die ländliche InnLay-Region ist vom Erdbeben am stärksten betroffen. Foto: NAG Myanmar

Der LWB arbeitet eng mit Kirchenleitenden und zuverlässigen lokalen Partnern zusammen, um Hilfe und wenn möglich auch seelsorgerische Unterstützung zu leisten. „Wir sehen uns in der Pflicht, unseren Schwestern und Brüdern in dieser schweren Zeit zur Seite zu stehen“, sagt Kiilunen. 

Zum Zeitpunkt des Erdbebens hat die Evangelisch-Lutherische Kirche in Thailand in Bangkok gerade den jährlichen regionalen Diakonie-Workshop der LWB ausgerichtet. An der Veranstaltung haben 36 Pfarrer und Pfarrerinnen sowie in der Diakonie tätige Personen aus ganz Asien teilgenommen. Alle Teilnehmenden und das Personal sind in Sicherheit. „Wir hatten gerade unsere Schlussandacht beendet, als die Erde bebte“, erinnert sich Kiilunen. „Gott sei Dank waren wir in der Erdgeschosshalle der Kirche, die viel sicherer ist als die zahlreichen Hochhäuser in unserer Nachbarschaft.“ 

LWB/C. Kästner-Meyer