
LWB-Präsident Henrik Stubkjær mit Papst Franziskus bei einer Privataudienz im Juni 2024. Foto: Vatikanische Medien
Ökumenische Delegationen, Staatsoberhäupter und Pilgernde aus aller Welt kommen zusammen
(LWI) – Der Präsident des Lutherischen Weltbundes (LWB), Bischof Henrik Stubkjær, und der Assistierende Generalsekretär für Ökumenische Beziehungen, Prof. Dr. Dirk Lange, nehmen am Samstagmorgen, dem 26. April, gemeinsam mit Staatsoberhäuptern, Delegationen religiöser Führungspersönlichkeiten und Pilgernden aus aller Welt an der Beisetzung von Papst Franziskus teil.
Es wird erwartet, dass sich rund 200.000 Menschen auf dem Petersplatz und den umliegenden Straßen zur Trauermesse versammeln, bevor der Sarg durch das Stadtzentrum zur Päpstlichen Basilika von Santa Maria Maggiore, der ältesten Marienkirche Roms, überführt wird. Papst Franziskus ist das erste Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche seit über 350 Jahren, das in dieser Kirche aus dem 4. Jahrhundert beigesetzt wird. Dort befindet sich eine antike byzantinische Marienikone, die der Papst besonders verehrte: vor und nach jeder seiner päpstlichen Reisen verharrte er hier zum Gebet.
Seit dem Tod des Papstes am Morgen des Ostermontags strömen Pilgerinnen und Pilger aus aller Welt nach Rom. Viele von ihnen stehen stundenlang an, um am offenen Sarg im Petersdom Abschied zu nehmen. Gläubige aller Religionen und auch Nichtgläubige bezeugen ihre Achtung vor dem Mann, den Präsident Stubkjær als „starke kirchliche Führungspersönlichkeit und geistliches Leuchtfeuer in einer Welt im Umbruch“ bezeichnete.
Wandel und Chancen
Der LWB-Präsident hob hervor, dass Kardinal Bergoglio nach seiner Wahl zum Papst im Jahr 2013 in Anlehnung an den Heiligen Franz von Assisi den Namen Franziskus wählte: „Damit drückte er seine tiefe Sorge um die Armen und Ausgegrenzten dieser Welt aus“. Ebenso würdigte Stubkjær das Engagement des Papstes für Gerechtigkeit und Menschenwürde sowie „unsere gemeinsame Verantwortung“, Gottes Schöpfung zu bewahren – ein Anliegen, das Papst Franziskus 2015 in seiner Enzyklika zur Klimakrise und verwandten Umweltthemen klar formulierte.
Bei seinem ersten Treffen mit Papst Franziskus vor vier Jahren, so Stubkjær, sprachen sie über „die vielen Veränderungen in der heutigen Welt – Veränderungen, die brutal und beängstigend wirken können“. Der Papst habe innegehalten und betont: „In Zeiten des Wandels hat der Heilige Geist die größte Gelegenheit, Neues zu formen“ – eine Botschaft christlicher Hoffnung inmitten von Umbrüchen und Unwägbarkeiten.
Heute danken wir für das kraftvolle christliche Zeugnis von Papst Franziskus.
LWB-Präsident Bischof Henrik Stubkjær
Stubkjær und Lange nehmen gemeinsam mit zahlreichen anderen ökumenischen Delegationen von Kirchen und weltweiten christlichen Gemeinschaften an der Beisetzung teil, um ihre Dankbarkeit für das Engagement des Papstes für Einheit und gemeinsame Sendung zum Ausdruck zu bringen. Lange erinnerte an das gemeinsame Gedenken anlässlich des 500. Reformationsjubiläums, zu dem Papst Franziskus und Führungspersönlichkeiten des LWB in die schwedischen Städte Lund und Malmö eingeladen hatten. Bei dieser Gelegenheit ermutigte er alle Anwesenden dazu, „das ursprüngliche Empfinden des Gottesvolkes“ wahrzunehmen, „das sich von Natur aus nach Einheit sehnt“.
Im Namen der weltweiten lutherischen Gemeinschaft sprach Stubkjær der römisch-katholischen Kirche sein Beileid aus: „Heute danken wir für das kraftvolle christliche Zeugnis von Papst Franziskus und beten, dass er nun in Gottes liebevoller Umarmung ruht“.