
Teilnehmende der jüngsten Tagung der Internationalen Lutherisch-Orthodoxen Kommission in Larnaca, Zypern. Foto: LWB
Gemeinsame internationale Kommission trifft sich auf Zypern zum Dialog über „Synodalität und Primat“
(LWI) – „Synodalität und Primat“ war das Thema der ersten Plenarsitzung der 19. Tagung der Gemeinsamen Internationalen Lutherisch-Orthodoxen Kommission für den Theologischen Dialog, die kürzlich in Larnaca/Zypern zu Ende ging. Gastgeberin der Tagung vom 19. bis zum 24. Mai war die Orthodoxe Kirche von Zypern. Die Beratungen begannen am 1.700. Jahrestag der Eröffnung des Ökumenischen Konzils von Nizäa.
In einer Botschaft an die Mitglieder der Kommission erklärte Pfarrerin Dr. Anne Burghardt, Generalsekretärin des Lutherischen Weltbundes (LWB): „Das Konzil von Nizäa legte den Grundstein für die eine Kirche Christi und für das gemeinsame christliche Glaubenszeugnis.“ Mit Blick auf die „bahnbrechende Erklärung zum Filioque“, die die Kommission im Vorjahr erarbeitet hatte, würdigte sie deren „tiefgreifenden Einfluss auf die Mitgliedskirchen des LWB, von denen viele sie in ihre theologischen Überlegungen und liturgische Praxis aufgenommen haben.“ Sie fügte hinzu: „Die Filioque-Erklärung hat eine erneuerte trinitarische Reflexion angestoßen, sowohl innerhalb unserer Kirchen als auch im weiteren Kontext der Ökumene.“
Unter der Leitung der beiden Vorsitzenden der Kommission, Bischof Dr. Johann Schneider von der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland und Metropolit Kyrillos von Krini vom Ökumenischen Patriarchat erkundeten die Teilnehmenden die theologischen Grundlagen von Synodalität und Primat aus biblischer, patristischer und gegenwärtiger Sicht. Gemeinsam verbrachten sie auch Zeit im Gebet und Gottesdienst und nahmen an einer liturgischen Feier zum Fest der Heiligen Konstantin und Helena am 21. Mai teil.
Synodalität und Primat gewinnen angesichts wachsender autokratischer Tendenzen und zunehmender gesellschaftlicher Polarisierung an Bedeutung.
Prof. Dr. Dirk Lange, Assistierender Generalsekretär für Ökumenische Beziehungen des LWB
Prof. Dr. Dirk Lange, Assistierender Generalsekretär für Ökumenische Beziehungen des LWB und Co-Sekretär der Kommission, erklärte: „Wir erforschen die Wechselbeziehungen zwischen Synodalität und Primat – zwei Aspekte, die angesichts wachsender autokratischer Tendenzen und zunehmender gesellschaftlicher Polarisierung an Bedeutung gewinnen. Wie können Kirchen Zeugnis einer anderen Art von Autorität ablegen? Wie können wir gemeinsam als kirchliche Weltgemeinschaften unterwegs sein? Wie kann Primat als Dienst verstanden werden?“
Lange betonte: „Synodalität und die Frage des Primats beeinflussen auch das Selbstverständnis des LWB als Gemeinschaft und unser Verständnis von gegenseitiger Verantwortung.“ Und weiter: „Das theologische und kirchliche Potenzial dieses Themas ist immens. Es stellt unsere Kirchengemeinschaften innerlich vor Herausforderungen, und zugleich eröffnet es uns einen Weg hin zu der Einheit, die Gott uns bereits geschenkt hat.“
Das nächste Vorbereitungstreffen der Kommission findet vom 16. bis 19. November 2025 am Institut für Ökumenische Forschung in Straßburg, Frankreich, statt und wird vom LWB ausgerichtet.