
KN-LWB-Vorsitzender, Direktor und Mitarbeitende vor dem Bürogebäude, in dem sich auch das „Stille Café“ befindet. Foto: Ari Sihotang
KN-LWB Indonesien eröffnet „Stilles Café – Eine Tasse Hoffnung“
(LWI) – Mit einer neuen Initiative – „Stilles Café – Eine Tasse Hoffnung“ – will das Nationalkomitee des Lutherischen Weltbundes in Indonesien (KN-LWB) Beschäftigungsmöglichkeiten für Menschen mit Behinderungen aus den lutherischen Kirchen in Indonesien schaffen und ihre Kompetenzentwicklung fördern.
Das Café mit dem Namen „Stilles Café – Eine Tasse Hoffnung“ ist mehr als einfach nur ein Café. Es ist ein Symbol für Inklusivität, die Zurüstung von Menschen zu mehr Selbstbestimmung und für gesellschaftlichen Wandel. Das Café, das von Menschen mit einer Hörbehinderung geführt wird, bietet ein einzigartiges Erlebnis: Die Besuchenden können sich in einem sinnstiftenden und inklusiven Rahmen treffen und dabei hochwertigen Kaffee trinken.
Das neue Lernzentrum des indonesischen Nationalkomitees wird als Schulungsraum für Menschen mit Behinderung dienen, ihnen Barista-Kompetenzen, betriebswirtschaftliches Wissen und Kommunikationsfertigkeiten, die auf ihre besonderen Bedürfnisse zugeschnitten sind, vermitteln. Es wird Schulungen für unternehmerische Kompetenzen, Kundenorientiertheit und Finanz-Know-how anbieten und die Teilnehmenden damit für die Zukunft zurüsten. Darüber hinaus wird es ein pädagogisch genutzter Raum sein, um die Menschen für Inklusivität am Arbeitsplatz in der breiteren Gesellschaft zu sensibilisieren.

Evaena Febrieni Sumbayak, Beauftragte für Bildung, Gendergerechtigkeit, Kinderschutz und Programme für Menschen mit Behinderung beim KN-LWB, bei der Eröffnung des „Stillen Cafés“. Foto: Ari Sihotang
In einem ersten Schritt wird das Projekt in Zusammenarbeit mit der „Sunyi Akademi“ in Jakarta (sunyi heißt leise, ruhig, still) etwa fünf hörbehinderte Menschen ausbilden. In der 40-tägigen Ausbildung werden sie lernen, Kaffee zuzubereiten, wie sie mit den Gästen interagieren können und werden zu Servicekräften und Barista ausgebildet. Im Anschluss werden sie die gelernten Fähigkeiten im „Stillen Café“ in der Praxis einsetzen. Darüber hinaus werden sie ihr Wissen an so viele andere hörbehinderte Menschen wie möglich weitergeben.
Chancengleichheit herstellen
Das Lernzentrum wurde am 7. März im Rahmen der Jahrestagung von KN-LWB Indonesien in Pematangsiantar offiziell eröffnet. „Dieses Lernzentrum steht für unser Bekenntnis und unsere Selbstverpflichtung, Chancengleichheit ohne Ausnahme für alle Menschen herstellen zu wollen“, erklärte Pfr. Dr. Robinson Butarbutar, der Vorsitzende des indonesischen Nationalkomitees, in seiner Eröffnungsrede. „Wir sind überzeugt, dass alle Menschen, auch Menschen mit einer Behinderung, großes Potenzial haben, das kultiviert und gefördert werden muss. Dieser Raum wird Einzelpersonen ausbilden und eine Kultur der Würde, Inklusion und die unterschiedlichen Beiträge von verschiedenen Menschen fördern“.
Dieses Lernzentrum steht für unser Bekenntnis und unsere Selbstverpflichtung, Chancengleichheit ohne Ausnahme für alle Menschen herstellen zu wollen.
Pfr. Dr. Robinson Butarbutar, Vorsitzender des indonesischen Nationalkomitees
Auch Pfarrerin Rospita Siahaan, die LWB-Regionalreferentin für Asien, hat an der Eröffnung teilgenommen. Sie lobte das indonesische Nationalkomitee dafür, dass es mit gutem Beispiel für die Schaffung einer inklusiven Gesellschaft vorangehe. „Das entspricht einem zentralen Aspekt der neuen LWB-Strategie ‚Hoffnung Schenken‘“, sagte sie. „Die Initiative ‚Silent coffee‘ schafft wirklich eine Gemeinschaft der Hoffnung.“
Der Direktor des Nationalkomitees, Pfr. Dedi Pardosi, brachte seine große Dankbarkeit für die Unterstützung und Zusammenarbeit zum Ausdruck, die dieses Projekt ermöglicht haben: „Die Eröffnung des ‚Stillen Cafés – Eine Tasse Hoffnung‘ ist ein gemeinschaftlicher Erfolg. Es beruht auf vielen Gesprächen und Diskussionen in den Mitgliedskirchen, was dafür sorgt, dass wir uns alle mit der Initiative identifizieren. Das indonesische Nationalkomitee des LWB ist nicht einfach nur eine Organisation; es ist eine Bewegung. Das Lernzentrum ist für alle und von uns allen.“