Herzgesundheit und Aufbau von Gemeinschaft im ländlichen Indien

Die Ebenezer-Gemeinde in Indien hat bei 96 Menschen kostenlose Vorsorgeuntersuchungen des Herzens durchgeführt und damit Seelsorge und eine medizinische Behandlung verbunden, die sich diese Familien sonst nicht leisten können.

03 Okt 2025
Image
A doctor performs an echocardiography on a young man in Ebenezer church premises. Photo: TELC

Eine Ärztin führt in den Räumen der Ebenezer-Gemeinde bei einem jungen Mann ein EKG durch. Foto: TELK

Gemeinde der Tamilischen Evangelisch-Lutherischen Kirche in Indien (TELK) bietet in Villupuram Vorsorge für Herzgesundheit

(LWI) – Gesundheitsfürsorge für Familien, die finanziell nicht gut dastehen: Die Ebenezer-Gemeinde der Tamilischen Evangelisch-Lutherischen Kirche (TELK) in Villupuram, Indien, hat in ihren Räumen vor Kurzem vorübergehend eine medizinische Station zur Durchführung von Vorsorgeuntersuchungen des Herzens eingerichtet. Die TELK ist Mitglied im Lutherischen Weltbund (LWB).

Organisiert hatte die Vorsorgeuntersuchungen die Frauengruppe der Gemeinde zusammen mit der Stiftung „Hearts for Hearts Public Charitable Trust“ in Chennai. Für die Gemeinde sei es eine Möglichkeit gewesen, sich sowohl um das körperliche als auch um das geistige Wohlergehen der Gemeinde und des Gemeinwesens insgesamt zu kümmern, berichtet Benitha Vincent, die Vorsitzende der Frauengruppe. Sie erklärt weiter, dass es zwar ein Krankenhaus in Villupuram mit modernen technischen Einrichtungen gebe, dass die Behandlungskosten für einige Menschen in dem Gemeinwesen jedoch unbezahlbar seien. „Unser Ziel für diese Vorsorgeuntersuchungen bestand darin, die weniger privilegierten und wirtschaftlich schlechter gestellten Familien und insbesondere die bedürftigsten Kinder und Jugendlichen zu erreichen.“

Unser Ziel für diese Vorsorgeuntersuchungen bestand darin, die weniger privilegierten und wirtschaftlich schlechter gestellten Familien und insbesondere die bedürftigsten Kinder und Jugendlichen zu erreichen.

Benitha Vincent, Vorsitzende der Frauengruppe der Ebenezer-Gemeinde der TELK

Unterstützung und Großzügigkeit seitens der Gemeinde

Bei den 96 Patientinnen und Patienten im Alter von 3 bis 65 Jahren wurde die Herzgesundheit durch die Überprüfung der Vitalwerte, EKGs und Gespräche mit dem ärztlichen Personal untersucht. Im Anschluss wurden sie über mögliche Therapien informiert. Mehreren Personen wurde aufgrund der Diagnose eine weitere medizinische Behandlung empfohlen. Der temporäre Untersuchungsraum bot nicht nur eine wichtige medizinische Versorgung an, sondern leistete auch Aufklärungsarbeit über Herzgesundheit, Präventionsprogramme und die Bedeutung von Solidarität innerhalb des Gemeinwesens.

Der Erfolg der Maßnahme wurde durch die Unterstützung von mehr als 30 freiwilligen Helferinnen und Helfern der TELC-Gemeinde und Schule ermöglicht, die logistische Aufgaben übernahmen und die Patientinnen und Patienten mit viel Einfühlungsvermögen und effizient unterstützten. Nach Abschluss der Maßnahme haben die Gemeindemitglieder darüber hinaus noch INR 60.000 (ca. 720 US-Dollar) für einen Patienten gespendet, der sich einer koronaren Bypass-Operation unterziehen muss.

Image
Dr. Sreemathi examining a child. Many families cannot afford such examinations in the nearby hospital. Photo: TELC

Dr. Sreemathi untersucht ein Kind. Viele Familien können sich solche Untersuchungen in dem naheliegenden Krankenhaus nicht leisten. Foto: TELK

Image
Patient consultation. The medical staff also gave advice on cardiac disease and community care. Photo: TELC

Gespräch mit einer Patientin. Das medizinische Personal informierte auch allgemein über Herzerkrankungen und die Möglichkeiten einer gemeindenahen Versorgung. Foto: TELK

„Natürlich kümmern wir uns um die spirituellen Bedürfnisse unserer Gemeindemitgliede, aber genauso wichtig ist es, sich um ihr körperliches Wohlergehen zu kümmern, damit sie ein gesundes Leben führen können“, erklärte Bischof Dr. Christian Samraj, Präsident der TELK. Er besuchte das Gemeinwesen am Tag nach der Aktion und stellte fest, dass die Initiative für die Mitglieder der lutherischen Kirchen in Villupuram und Umgebung und auch für andere Menschen in der Region von großem Nutzen gewesen sei. Er äußerte sich zudem überaus positiv über die wichtige Rolle der Frauengruppe in der TELK und nannte sie einen wichtigen Teil der Kirchenverwaltung, der spirituellen, gesundheits- und bildungsbezogenen Bedürfnisse von Frauen und Kindern unterstütze.

Der Bischof würdigte das Engagement der Gemeinde mit einem offiziellen Zertifikat und brachte Hoffnung zum Ausdruck, dass es in Zukunft noch mehr solcher temporären medizinischen Untersuchungsaktionen geben werde.

LWF/Esther Williams