
Die Mitglieder der LWB-Arbeitsgruppe für ein Grundsatzpapier zu Generationengerechtigkeit bei ihrer ersten Präsenz-Tagung in Amman, Jordanien. Foto: LWB/S. Sullivan
LWB-Arbeitsgruppe beginnt bei konstituierender Tagung mit Vorarbeit
(LWI) – Der Lutherische Weltbund (LWB) hat mit den Vorarbeiten für ein Grundsatzpapier begonnen, das die Inklusion von Menschen aller Altersgruppen in die theologischen Reflexionen der lutherischen Kirchengemeinschaft, das gemeinsame Leben der Kirchen und die Entscheidungsprozesse der LWB-Gemeinschaft vereinheitlichen und festlegen soll.
Bei der konstituierenden Tagung der Arbeitsgruppe für ein Grundsatzpapier zu Generationengerechtigkeit, die vom 26. Februar bis 4. März stattgefunden hat, befassten sich die Mitglieder der Arbeitsgruppe aus allen LWB-Regionen eingehend mit den theologischen und soziologischen Grundlagen für Generationengerechtigkeit. Sie betonten, wie wichtig es sei, die Erkenntnisse und das Wissen aus den verschiedenen Lebenskontexten der Mitgliedskirchen einzubeziehen.
Die Dreizehnte LWB-Vollversammlung 2023 hatte zur Formulierung eines solchen Grundsatzpapiers aufgerufen, um sinnstiftende Begegnungen und einen Gedankenaustausch zwischen den Generationen und ein Führungswirken von jungen Erwachsenen zu fördern.

Savanna Sullivan, LWB-Jugendreferentin. Foto: LWB/S. Sullivan

Pfr. Filip Lipinski (Polen) und Charlotte Frank (Deutschland) in einer der Arbeitssitzungen. Foto: LWB/S. Sullivan
Die Mitglieder der Arbeitsgruppe bekräftigten den biblischen Aufruf zu Generationengerechtigkeit und verwiesen insbesondere auf Geschichten wie die Geschichte von der Salbung Davids zum König, obwohl er der jüngste unter seinen Brüdern war, die Stärke und das Führungswirken von Moses trotz seines hohen Alters und den Dienst von Jesus Christus an den Menschen. Sie erklärten, das Grundsatzpapier: Gendergerechtigkeit im LWB diene als Quelle der Inspiration für die vielversprechende vor ihnen liegende Arbeit. Des Weiteren wurden bei der Tagung Erkenntnisse von verschiedenen Führungspersonen aus den Regionen zu Rate gezogen, die vor der Tagung befragt worden waren.
Der Vorsitzende der Arbeitsgruppe, Natan Schumann aus der Evangelischen Kirche Lutherischen Bekenntnisses in Brasilien (IECLB), erklärte, dass es wichtig sei, den Prozess so inklusiv wie möglich zu gestalten, um die zukünftige Umsetzung des Grundsatzpapiers in den Mitgliedskirchen sicherzustellen. „Wir sind voller Tatendrang nach der Tagung und zuversichtlich, dass das Grundsatzpapier ein wertvoller Beitrag für die LWB-Gemeinschaft und ihre Teilhabe an Gottes Mission sein wird“, sagte Schumann, der in seiner Kirche als junger Erwachsener Führungsverantwortung übernommen hat.
Wir sind voller Tatendrang nach der Tagung und zuversichtlich, dass das Grundsatzpapier ein wertvoller Beitrag für die LWB-Gemeinschaft und ihre Teilhabe an Gottes Mission sein wird
Natan Schumann, Evangelischen Kirche Lutherischen Bekenntnisses in Brasilien
Die weiteren Mitglieder der Arbeitsgruppe sind: Pfarrerin Katherine Gohm (Evangelisch-Lutherische Kirche in Kanada), Rutendo Gora (Nordöstliche Evangelisch-Lutherische Kirche in Südafrika), der Leitende Bischof Kenneth Sibanda (Evangelisch-Lutherische Kirche in Simbabwe), Charlotte Frank (Evangelische Kirche in Mitteldeutschland), Pfr. Rodny Said (ELKJHL), Pfr. Filip Lipinski (Evangelisch-Augsburgische Kirche in Polend), Pfarrerin Veronica Pålsson (Schwedische Kirche) und Savanna Sullivan, die Jugendreferentin des LWB.
Sullivan unterstrich den wichtigen Beitrag des globalen LWB-Netzwerks von jungen Erwachsenen, „das uns an diesen Punkt gebracht hat“. Sie betonte weiterhin, dass der Aufruf, ein Grundsatzpapier zu Generationengerechtigkeit zu erarbeiten, aus den Aktivitäten dieses Netzwerks entsprungen sei und das Bestreben unterstütze, glaubenstreue und gerechte Beziehungen zwischen allen Generationen zu schaffen. „Die Arbeitsgruppe wird sich weitergehend mit der Frage beschäftigen, was es bedeutet, dem Aufruf aus dem Evangelium nachzukommen, Gemeinschaften zu sein, in denen die Nächsten aller Generationen geliebt werden“, führte sie aus.

Die ELCJHL war Gastgeber des Treffens, und die Mitglieder der Arbeitsgruppe besuchten bedeutende christliche Stätten in Jordanien. Foto: LWB/S. Sullivan

Rutendo Gora (Südafrika). Foto: LWB/S. Sullivan
Arbeit geht weiter
Bis zur nächsten Präsenz-Tagung im Juli 2026 wird die Arbeit virtuell in drei Untergruppen fortgeführt, die die Grundprinzipien festlegen, die theologische Untermauerung abstecken und ihr Verständnis von Generationengerechtigkeit vertiefen werden. Auch die Beratungen mit Führungspersonen in den Regionen und Fachleuten aus dem jeweiligen Bereich werden fortgesetzt.
Die Mitglieder Arbeitsgruppe dankten der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Jordanien und im Heiligen Land (ELKJHL) für ihre „wunderbare Gastfreundschaft“, die ihre Erfahrungen „bereichert“ habe. Neben ihrer Arbeit besuchte die Arbeitsgruppe auch bedeutsame Sehenswürdigkeiten wie beispielsweise Christi Taufstätte in Bethanien jenseits des Jordans (al-Maghtas) und nahm an einem Gottesdienst in der Evangelisch-Lutherischen Kirche vom Guten Hirten in Amman teil.