El Salvador: Eine Prophetische Stimme für Gerechtigkeit und Frieden

Lutherische Gläubige in El Salvador trauern um ihren ehemaligen Bischof, Bischof Medardo Gómez Soto, der in ganz Lateinamerika und darüber hinaus als großer und starker Fürsprecher für Frieden und Menschenrechte bekannt war.

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Bischof Medardo Gómez. Foto: David Caceres del Castillo

Bischof Medardo Gómez. Foto: David Caceres del Castillo

Salvadorianische Lutherische Kirche trauert um ehemaligen Bischof Medardo Gómez

Lutherische Gläubige in El Salvador trauern um ihren ehemaligen Bischof, Bischof Medardo Gómez Soto, der in ganz Lateinamerika und darüber hinaus als großer und starker Fürsprecher für Frieden und Menschenrechte bekannt war.

„Bischof Medardo Gómez war eine herausragende Führungsfigur in seiner Kirche, in Mittelamerika und in der gesamten lutherischen und ökumenischen Kirchengemeinschaft“, sagte Pfarrerin Sonia Skupch, die Regionalreferentin des Lutherischen Weltbundes (LWB) für Lateinamerika und die Karibik. „Er war ein kluger Mann, dem Evangelium immer treu, setzte sich engagiert für Gerechtigkeit und Frieden ein und hatte auch in sehr turbulenten Zeiten keine Scheu, von Barmherzigkeit und Frieden zu sprechen.“

Gómez wurde 1945 geboren und am Seminario Luterano Augsburgo (Augsburgisch-Lutherisches Seminar) in Mexiko ausgebildet, bevor er 1972 in sein Heimatland El Salvador zurückkehrte und seinen Dienst in der Kirche begann. In den Jahren vor dem Ausbruch der bewaffneten Konflikte machte er sich einen Namen als prophetische Stimme für Gerechtigkeit, was dazu führte, dass er in der Folge zusammen mit anderen bekannten Menschenrechtsaktivistinnen und -aktivisten entführt und gefoltert wurde.

Ende der 1970er Jahre engagierte er sich im Dialog mit der Römisch-katholischen Mehrheitskirche unter Leitung von Erzbischof Oscar Romero, der im März 1980 während einer Abendmahlsfeier ermordet wurde. Auch Gómez stand auf einer Liste von Zielpersonen und entkam den Todeskommandos nur knapp, nachdem er für zwei Monate ins Exil in die USA gezwungen worden war, wo er bei Freunden unterkam. 

1986 wurde er zum ersten Bischof der Salvadorianischen Lutherischen Kirche geweiht, ein Amt, das er bis Januar 2025 innehatte. Seine Vision für die Welt wurzelte in der lateinamerikanischen Befreiungstheologie und er setzte sich mit klarer Stimme für die ärmsten Bevölkerungsgruppen seines Heimatlandes ein. Dafür wurde er mehrfach für den Friedensnobelpreis nominiert. In den letzten zehn Jahren seines Wirkens baute er ein innovatives Programm zur Unterstützung von gesellschaftlich marginalisierten jungen Menschen im Kontext anhaltender Konflikte und weitverbreiteter Bandengewalt auf.

Regionalreferentin Skupch sagte über ihn: „Das Erbe von Bischof Gómez und die Erinnerung an ihn werden für immer weiterleben. Sein Theologieverständnis und das Zeugnis der Kirche für das Leben haben Generationen von Menschen geprägt und werden das auch weiter tun.“ Bischof Gómez starb am 27. März im Alter von 79 Jahren.

LWB/P. Hitchen (Ursprungstext in Spanisch von E. Albrecht)