
Teilnehmende des Workshops in Bujumbura. Foto: LWB/D. Rukundo
„Handfeste Maßnahmen für einen echten Wandel“
(LWI) – Im Rahmen eines Pilotprojekts zur Stärkung und Ausrüstung örtlicher zivilgesellschaftlicher Organisationen (ZGO) hat das Länderprogramm des Lutherischen Weltbundes (LWB) in Burundi ein neues sechsmonatiges Ausbildungsprogramm auf den Weg gebracht, das die Kompetenzen, das Vertrauen und das nachhaltige Handeln der Menschen verbessern sollen, die an der Basis ihrer Gemeinschaften im Einsatz sind.
„Die Zivilgesellschaft in Burundi hat die wichtige Aufgabe, dort einzuspringen, wo der Staat nicht liefert“, sagt Martine Nibasumba, die LWB-Länderrepräsentantin für Burundi. „Angesichts begrenzter staatlicher Mittel und problematischen Regierungshandelns mobilisieren diese Organisationen Gemeinwesen, setzen sich für Menschenrechte ein, suchen Lösungen für akute soziale Probleme wie Armut und engagieren sich für Bildung, Umweltschutz und Gesundheitsversorgung. Ihre Arbeit ist wichtig für die Förderung von Entwicklung und demokratischer Teilhabe.“
Allerdings haben zahlreiche ZGO beträchtliche Hürden zu überwinden – von begrenztem Zugang zu Wissen und finanziellen Ressourcen über fehlende technische Kompetenzen bis hin zur Einhaltung regulatorischer Vorschriften. „Genau bei diesen Problemen kommen die LWB-Schulungen zum Einsatz“, fügt Nibasumba hinzu. „Wir stellen das Instrumentarium zur Verfügung und begleiten diese Organisationen mit Mentoring-Programmen, damit sie ihre Wirkung erhöhen können.“
Fokussiertes praxisbezogenes Lernen
Fünf ZGO in Burundis Hauptstadt Bujumbura wurden durch einen ausgeschriebenen Wettbewerb ausgesucht. Ihre Arbeit umspannt gleiche Rechte für Frauen und Männer, Klimaresilienz, Umweltschutz und sozialen Zusammenhalt.
Seit sechs Monaten werden Mitarbeitende dieser Organisationen praxisbezogen in Themen wie Projektmanagement, Fundraising-Kampagnen, Kommunikation, Kenntnisse im Umgang mit Geld und Finanzen, Monitoring und Evaluierung ausgebildet. Das Programm setzt in erster Linie auf Lernen aus erster Hand, kollegiales Lernen und Mentoring durch Fachleute des LWB und anderer internationaler Agenturen.

Martine Nibasumba, LWB-Länderrepräsentantin für Burundi, im Gespräch mit einer lokalen zivilgesellschaftlichen Organisation beim Workshop. Foto: LWB/D. Rukundo
Mit dem richtigen Instrumentarium können wir in unseren Gemeinschaften wirklich etwas bewirken.
Elysee Ndayiragioje, Programmleiterin bei Solidarité pour la Promotion des Droits Humains
„Wir wollten mehr als nur Theorien vermitteln“, sagt Nibasumba. „Es geht darum, ein praxis- und alltagstaugliches Instrumentarium weiterzugeben, das in der realen Welt etwas verändert.“ Nach erfolgreichem Abschluss des Programms werden diese fünf Organisationen besser in der Lage sein, eigenständig und nachhaltig zu arbeiten und sich kompetent für die Interessen ihrer Gemeinschaften einzusetzen.
Investitionen in lokale Führungsstrukturen
„Ich hoffe, dass ich hier das Wissen und das Selbstvertrauen vermittelt bekomme, um Finanzmittel einzuwerben, Projekte effizient zu managen und unseren Wirkungskreis besonders bei der Verteidigung von Frauenrechten zu erweitern“, sagt Elysee Ndayiragioje, Programmleiterin bei Solidarité pour la Promotion des Droits Humains (SPDH). „Mit dem richtigen Instrumentarium können wir in unseren Gemeinschaften wirklich etwas bewirken.“
Das Projekt wird finanziert von der Evangelisch-lutherischen Kirche in Württemberg.