Berufen Brücken der Hoffnung zu bauen

Die Arbeit der lutherischen Kirchen vor Ort und auf globaler Ebene, das anstehende Jubiläum des Augsburger Bekenntnisses und die Lage in der humanitären Arbeit und Entwicklungszusammenarbeit waren zentrale Themen bei Gesprächen im Rahmen eines Besuchs von Führungspersonen aus dem LWB-Büro der Kirchengemeinschaft bei Kirchen und Partnern in Deutschland. 

18 März 2025
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Die LWB-Delegation mit dem Leitungsgremium der VELKD, in der lutherische Kirchen in Deutschland zusammengeschlossen sind. Landesbischof Ralf Meister ist der Leitende Bischof der VELKD. Foto: VELKD

Die LWB-Delegation mit dem Leitungsgremium der VELKD, in der lutherische Kirchen in Deutschland zusammengeschlossen sind. Landesbischof Ralf Meister ist der Leitende Bischof der VELKD. Foto: VELKD

Führungspersonen des LWB zu Besuch in Deutschland, Treffen mit Mitgliedskirchen und Partnern 

(LWI) – Bei einem Besuch von Führungspersonen aus dem LWB-Büro der Kirchengemeinschaft bei Mitgliedskirchen und Partnern in Deutschland Anfang des Monats ging es insbesondere unter anderem darum, was es bedeutet, auf lokaler und globaler Ebene Kirche zu sein, um das anstehende 500-jährige Jubiläum des Augsburger Bekenntnisses und darum, wie wichtig humanitäres Engagement und Entwicklungszusammenarbeit in bewegten Zeiten sind. 

„Wir sind mit dem Zug von Genf nach München, Stuttgart, Hannover und Berlin gereist. Es war eine Gelegenheit, mehr über die Mitgliedskirchen und Partner zu erfahren, deren Führungspersonen zu treffen, über unsere gemeinsame Mission nachzudenken und unserer Dankbarkeit für ihr klares Bekenntnis zur weltweiten lutherischen Kirchengemeinschaft Ausdruck zu verleihen“, sagte LWB-Generalsekretärin Pfarrerin Anne Burghardt. 

Unseren Glauben bekennen im 21. Jahrhundert 

Die Einbindung von jungen Erwachsenen sei ein zentraler Arbeitsschwerpunkt der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, erklärte Bischof Christian Kopp, der die LWB-Delegation in München begrüßte. Er wolle, so führte er aus, dass die Kirche als ein guter Ort für Menschen gesehen würde, die nach Lebensinhalt, Sinnhaftigkeit und einer Möglichkeit für Engagement in einer zunehmend von Einsamkeit und Fragmentierung geprägten Gesellschaft suchten. 

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Die LWB-Delegation in München mit Landesbischof Christian Kopp. Auf dem Foto sind außerdem Pfarrer Stefan Blumtritt, Pfarrer Michael Martin und Pfarrerin Dr. Maria Stettner zu sehen. Foto: LWB

Die LWB-Delegation in München mit Landesbischof Christian Kopp. Auf dem Foto sind außerdem Pfarrer Stefan Blumtritt, Pfarrer Michael Martin und Pfarrerin Dr. Maria Stettner zu sehen. Foto: LWB

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Der Besuch in Deutschland endete mit Gesprächen in Berlin bei Brot für die Welt und der Diakonie Katastrophenhilfe. Foto: LWB

Der Besuch in Deutschland endete mit Gesprächen in Berlin bei Brot für die Welt und der Diakonie Katastrophenhilfe. Foto: LWB

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Ein Gespräch mit dem Ökumenischen Ausschuss der Regionalsynode der ELKW bot Gelegenheit, gemeinsam über die neue LWB-Strategie mit dem Titel "Hoffnung teilen" nachzudenken. Foto: LWB

Ein Gespräch mit dem Ökumenischen Ausschuss der Regionalsynode der ELKW bot Gelegenheit, gemeinsam über die neue LWB-Strategie mit dem Titel "Hoffnung teilen" nachzudenken. Foto: LWB

Ein weiteres Thema der Gespräche war das 2030 anstehende 500-jährige Jubiläum des Augsburger Bekenntnisses. „Bei dem Jubiläum soll es nicht nur darum gehen, den Blick auf unsere Geschichte zu wenden“, sagte Generalsekretärin Burghardt, „sondern auch darum, zu erkunden, wie wir unseren Glauben in unserer komplexen Welt von heute bekennen können. Welche Impulse können wir dafür im Augsburger Bekenntnis finden und wie können sie bereichern, was es in unserem Verständnis bedeutet, im 21. Jahrhundert Kirche zu sein?“ 

Lokal und global gemeinsam Zeugnis ablegen 

In Stuttgart wurde die Delegation von Bischof Ernst-Wilhelm Gohl von der Evangelischen Landeskirche in Württemberg begrüßt. Bei einem gemeinsamen Mittagessen wurde schwerpunktmäßig über Entwicklungszusammenarbeit gesprochen; es wurde beispielsweise über die Arbeit des LWB in Burundi berichtet, wo ein Länderprogramm des LWB-Weltdienstes den Menschen wichtige Unterstützung leistet. „Es gibt langjährige Verbindungen zwischen Württemberg und Burundi und wir freuen uns, dass wir von unserer Arbeit dort berichten konnten. Wir hoffen, dass es Möglichkeiten für eine engere Zusammenarbeit geben wird“, sagte Maria Immonen, die Direktorin der LWB-Abteilung für Weltdienst. 

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LWB-Generalsekretärin Burghardt mit Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl. Foto: LWB

LWB-Generalsekretärin Burghardt mit Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl. Foto: LWB

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LWB-Generalsekretärin Burghardt mit Landesbischof Christian Kopp. Foto: LWB

LWB-Generalsekretärin Burghardt mit Landesbischof Christian Kopp. Foto: LWB

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LWB-Generalsekretärin Burghardt mit Landesbischöfin Kristina-Kühnbaum Schmidt, LWB-Vizepräsidentin für Mittel- und Westeuropa und Vorsitzende des Deutschen Nationalkomitees des LWB, sowie Astrid Kleist, Geschäftsführerin des DNK/LWB. Foto: LWB

LWB-Generalsekretärin Burghardt mit Landesbischöfin Kristina-Kühnbaum Schmidt, LWB-Vizepräsidentin für Mittel- und Westeuropa und Vorsitzende des Deutschen Nationalkomitees des LWB, sowie Astrid Kleist, Geschäftsführerin des DNK/LWB. Foto: LWB

Bischof Gohls Worte am Ende des Treffens sprachen vielen aus dem Herzen, als er mit Blick auf die Kirche in Württemberg erklärte, „wir alle sind der Lutherische Weltbund“, und bekräftigte, dass die lutherische Identität nicht an nationale oder kulturelle Grenzen gebunden ist. 

Bekenntnis zur Zusammenarbeit 

In Hannover begrüßten Bischof Ralf Meister, der Leitende Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD), und Bischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt, die Vorsitzende des Deutschen Nationalkomitees des LWB (DNK/LWB), die Delegation. Ein zentrales Thema auf der Agenda hier war die Bedeutung von Multilateralismus und Zusammenarbeit. 

„Wenn Multilateralismus in Politik und säkularen Kreisen an Bedeutung verliert, müssen wir Kirchen durch unser Bekenntnis zur weltweiten Gemeinschaft einen alternativen Blickwinkel aufzeigen“, erklärte Generalsekretärin Burghardt. 

„Und wir dürfen nie vergessen, dass wir nicht nur auf institutioneller Ebene verbunden sind, sondern in unserem gemeinsamen Glauben, in unserem Bekenntnis zur Würde aller Menschen und in unserer Überzeugung, dass die Kirche der Leib Christi ist.“ 

Vulnerabelste Menschen unterstützen 

Die letzte Station des Besuchs war Berlin. Dort waren Treffen mit Brot für die Welt und Diakonie Katastrophenhilfe angesetzt, den Hilfswerken der deutschen Kirchen für Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe. In den Gesprächen hier ging es insbesondere um die Lage in der humanitären Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit weltweit, wo der Bedarf ständig steigt und die Finanzierung aber immer schwieriger wird. Auch die politische Weltlage und das hoffnungsvolle Zeugnis der Kirchen wurden thematisiert. 

„Unser Glaube findet seinen Ausdruck immer in unserem Dienst am Menschen. Der Einsatz für Menschen in Not war eine Kernverpflichtung, als sich die lutherischen Kirchen nach dem Zweiten Weltkrieg zusammengetan haben, um den LWB zu gründen“, erklärte die LWB-Generalsekretärin. Es gebe immer noch Menschen in Not und die Arbeit würde mit Partnern fortgeführt; sie würden den vulnerabelsten Menschen Hoffnung und eine Zukunft geben, sagte sie weiter. „Es waren sehr gute Gespräche und ich bin dankbar für das starke Verbundenheitsgefühl und das Engagement der lutherischen Kirchen in Deutschland. Gemeinsam sind wir zum Bauen von Brücken der Hoffnung aufgerufen.” 

Neben Generalsekretärin Burghardt waren Pfr. Dr. Sivin Kit, der Direktor der Abteilung für Theologie, Mission und Gerechtigkeit, Maria Immonen, die Direktorin der Abteilung für Weltdienst, Prof. Dr. Dirk Lange, der Assistierende Generalsekretär für ökumenische Beziehungen, Pfr. Arni Danielsson, Leiter Kommunikation, und Pfarrerin Astrid Kleist, die Geschäftsführerin des DNK/LWB, Teil der LWB-Delegation. 

LWB/A. Danielsson
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    Deutschland