
Abendmahlsgottesdienst zur Eröffnung der Kirchenleitungskonferenz des amerikanischen Doppelkontinents (COL) 2025. LWB/Albin Hillert
Kirchenleitende tagen unter Überschrift „Das Wort verkörpern“
Die Konferenz steht in diesem Jahr unter der Überschrift „Das Wort verkörpern“ und wird von der Mexikanischen Lutherischen Kirche ausgerichtet, die seit 1957 Mitglied im Lutherischen Weltbund (LWB) ist. Es nehmen Führungspersonen von Kirchen und kirchlichen Netzwerken aus Lateinamerika, der Karibik und Nordamerika daran teil.
Die LWB-Regionalreferentin für Lateinamerika, die Karibik und Nordamerika, Pfarrerin Sonia Skupch, sagt, man dürfe nicht unterschätzen, wie wichtig es zum jetzigen Zeitpunkt ist, in diesem Rahmen zusammenzukommen.
„Dass Menschen angesichts all der Spaltung, der vielen Konflikte in der Welt und der Tatsache, mit so vielen Kräften konfrontiert zu sein, die Zerstörung anrichten und Menschen spalten wollen, sagen: ‚Wir wollen uns zusammensetzen. Wir wollen uns in all unserer Vielfalt an einen Tisch setzen. Wir kommen zusammen. Wir begegnen einander mit Respekt. Uns sind die anderen nicht egal. Wir beten zusammen. Wir denken gemeinsam nach. Wir feiern.‘ – In meinen Augen ist das in der aktuellen Zeit sowohl ein Dienst an den Menschen als auch ein Zeichen der Hoffnung“, erklärte Skupch.
Wie können wir Kirche sein und dieses wunderschöne Evangelium, an das wir glauben, innerhalb und außerhalb unserer Kirchen, in der Gesellschaft und in der Gemeinschaft verbreiten?
Isabella Reimann Gnas, LWB-Vizepräsidenting für Latein Amerika und die Karibik
Eröffnungsgottesdienst definiert Rahmen für künftige Arbeit
An dem gemeinsamen Eröffnungsgottesdienst, der zusammen mit Mitgliedern der Gemeinde der Mexikanischen Lutherischen Kirche (Iglesia Luterana Mexicana, ILM) im Zentrum von Guadalajara gefeiert wurde, nahmen rund 50 Kirchenleitende – junge und alte, Männer und Frauen, ordinierte und nicht-ordinierte – aus vielen Ländern auf den beiden amerikanischen Subkontinenten teil.
ILM-Präsident Pfr. Roberto Trejo Haager begrüßte die Anwesenden und hielt eine Predigt zum Thema „Ein neuer Himmel und eine neue Erde“, das auf Offenbarung Kapitel 21-22 beruhte.
„Gott ist den Menschen nahe, denn Gottes Zufluchtsort ist unter den Menschen... und Gottes Gegenwart unter den Menschen macht Erneuerung möglich. Erneuerung von Mut angesichts all der Traurigkeit, Erneuerung von Hoffnung angesichts der Höhen und Tiefen im Leben“, sagte er.
Trejo Haager erklärte, „die Welt, in der wir leben, ist brutal, und auch die Lebensrealitäten, mit denen viele von uns konfrontiert sind, sind von Gewalt geprägt – so zum Beispiel in vielen Ländern, aus denen viele von uns hierher gereist sind, oder dem Land, in dem wir uns jetzt gerade befinden.“

Der Eröffnungsgottesdienst wird in der Gemeinde „Fe“ („Glaube“) der Mexikanischen Lutherischen Kirche gefeiert. Foto: LWB/Albin Hillert

Pfarrer Roberto Trejo Haager von der Mexikanischen Lutherischen Kirche predigt während des Eröffnungsgottesdienstes. Foto: LWB/Albin Hillert

Isabella Reimann Gnas von der Evangelischen Kirche lutherischen Bekenntnisses in Brasilien im Gespräch während der Frauenkonferenz im Vorfeld der COL. Foto: LWB/Albin Hillert
„Sicher aber ist, dass wir trotz all dem die Gegenwart und Weggemeinschaft unseres Gottes spüren können. Weil sein Wort Fleisch geworden ist, ist es lebendig geworden, macht es unser Leben möglich; deshalb sind wir durch seine Gnade und Liebe hier. Sein Wort vermittelt uns Hoffnung und auch Freude. Deshalb können wir die Freude feiern, die wir verspüren, wenn wir hier heute als Schwestern und Brüder in Christus zusammenkommen“, erklärte er.
Gemeindepastor Pfr. Ari Daniel Trejo, dessen Gemeinde Gastgeberin des Eröffnungsgottesdienstes war, griff das Thema der diesjährigen Tagung auf und sagte: „Die Mexikanische Lutherische Kirche betet, dass Sie Gott aufmerksam zuhören, dass Sie einander aufmerksam zuhören und dass Sie der Kirchengemeinschaft aufmerksam zuhören. Gott spricht noch immer zu seinem Volk und ruft es auf, zuzuhören, zu lernen, zu dienen, sich zu versöhnen und hier auf der Erde, in jedem Land, das im Schmuck seines Tempels vertreten ist, und bis ans Ende der Erde seine Kirche zu sein.“
„Denn wenn wir aufmerksam zuhören, nimmt das Wort in unseren Leibern Gestalt an“, fügte er hinzu.
In und jenseits der Kirche gerechte Gemeinschaften schaffen
Die LWB-Vizepräsidentin für die Region Lateinamerika und die Karibik, Isabella Reimann Gnas, die an den vorbereitenden Tagungen der Frauen und jungen Erwachsenen zur Kirchenleitungskonferenz teilgenommen hatte, sagte, sie freue sich auf die Tage gemeinsamer Reflexion, und stellte folgende Frage in den Raum: „Wie können wir eine Kirche sein, die allen Menschen aufmerksam zuhört, egal wie alt sie sind, und wie können wir eine gerechtere Gemeinschaft aufbauen, in der alle das Gefühl haben dazuzugehören und gehört zu werden?“
Reimann Gnas erklärte, dass „wir als lutherische Gläubige viel Gutes tun – im LWB und in dieser Region – und wir können anderen viel beibringen und mitgeben.“
„Wie können wir mit unserer Konfession, unserem Glauben und unserer Theologie also Kirche sein und in unserer Kirche und außerhalb davon, in der Gesellschaft, in unseren Gemeinwesen dieses wunderbare Evangelium verbreiten, an das wir glauben?“, fragte sie.
Die Kirchenleitungskonferenz der beiden amerikanischen Subkontinente 2025 wird von der Mexikanischen Lutherischen Kirche ausgerichtet. Führungspersonen von Kirchen und kirchlichen Netzwerken aus Lateinamerika, der Karibik und Nordamerika kommen dabei zu Beratungen und Austausch zusammen und um die Gemeinschaft in Jesus Christus zu feiern.