
Die Gespräche in Kleingruppen beim ersten Seminar zur Förderung der Führungskompetenzen von Generalsekretärinnen und Generalsekretären der LWB-Mitgliedskirchen in Afrika gaben den Teilnehmenden Gelegenheit, sich über bewährte Praktiken und Probleme auszutauschen. Foto: LWB/Maro Maua
„Bereichernder Austausch“ unter Generalsekretärinnen und Generalsekretären in der LWB-Region Afrika
(LWI) – Das erste Seminar zur Förderung der Führungskompetenzen von Generalsekretärinnen und Generalsekretären der Mitgliedskirchen des Lutherischen Weltbundes (LWB) in Afrika ist erfolgreich zu Ende gegangen. Die Teilnehmenden bekräftigten ein stärkeres Gefühl der Zusammengehörigkeit, ein besseres Verständnis ihrer Führungsrollen und ein erneutes Bekenntnis zu einer effektiven Leitung ihrer Kirchen. Das Seminar fand vom 17. bis 21. März in Nairobi, Kenia, statt und stand unter der Überschrift „Florierende Kirchen“. Es nahmen 30 Personen aus Ländern vom gesamten afrikanischen Kontinent daran teil.
Ziel des Seminars war es, die Leitungsaufgaben näher zu erläutern und insbesondere die Rollen der Kirchenoberhäupter – Bischöfinnen oder Bischöfe bzw. Präsidentinnen oder Präsidenten in den meisten LWB-Mitgliedskirchen – von jenen der Generalsekretärinnen und Generalsekretäre genauer abzugrenzen. In den Gesprächen ging es vor allem um den Ausbau der Führungskompetenzen, das Verständnis der Wertvorstellungen in der Ausübung von Führungsverantwortung und die Zusammenarbeit innerhalb der LWB-Gemeinschaft. Die LWB-Programmreferentin für den Aufbau von Kapazitäten und die Entwicklung von Führungspersonen, Pfarrerin Katariina Kiilunen, moderierte das Seminar zusammen mit dem Regionalreferenten für Afrika, Pfr. Dr. Samuel Dawai, und dem Verantwortlichen des LWB für Global Advocacy, Isaiah Toroitich.

Pfarrerin Bertha Godfrey Munkhondya, Generalsekretärin der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Malawi (li.), rief die Kirchen auf, Gendergerechtigkeit als Querschnittsthema zu verstehen, das als etwas positives gesehen werden sollte.

Die LWB-Programmreferentin für den Aufbau von Kapazitäten und die Entwicklung von Führungspersonen, Pfarrerin Katariina Kiilunen, und Isaiah Toroitich, der Verantwortliche des LWB für Global Advocacy. Foto: LWB/Maro Maua
Es bot zudem Gelegenheiten zum Netzwerken und Einblicke in die LWB-Strategie 2025-2031 und untermauerte die Rolle der Generalsekretärinnen und Generalsekretäre bei der zukünftigen Ausgestaltung ihrer Kirchen.
Erstmalige Gelegenheit
Für viele Teilnehmenden war das Seminar die erste Gelegenheit, Amtskolleginnen und Amtskollegen kennenzulernen. Pfr. Pierre Lademba Faye, Generalsekretär der Lutherischen Kirche Senegals (Église Luthérienne du Senegal – ELS), berichtete: „Die Gespräche waren sehr bereichernd und haben uns ein viel besseres Verständnis der Grundfeste unserer lutherischen Glaubenstradition und der Organisationsstrukturen des LWB vermittelt.“
Faye, der Pastor der ELS-Gemeinde in Fatick ist, erklärte, dass die Führungsfunktionen von Bischöfinnen und Bischöfen bzw. Präsidentinnen und Präsidenten und von Generalsekretärinnen und Generalsekretären in den Verfassungen der Kirchen zwar oftmals genau definiert seien, dass „die Praxis und der Respekt, der diesen Ämtern entgegengebracht wird, zuweilen aber nicht ganz so einfach ist“. Die Chance, „sich hier heute genauer mit den Rollen zu beschäftigen, kommt beiden Führungsämtern zugute“, sagte er weiter.
Die Gespräche waren sehr bereichernd und haben uns ein viel besseres Verständnis der Grundfeste unserer lutherischen Glaubenstradition und der Organisationsstrukturen des LWB vermittelt.
Pfr. Pierre Lademba Faye, Generalsekretär, Lutherische Kirche Senegals
Pfarrerin Bertha Godfrey Munkhondya, Generalsekretärin der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Malawi (ELKM), berichtete, dass die Arbeit in Kleingruppen Raum geschaffen habe, sich gegenseitig von den unterschiedlichen Erfahrungen und Herausforderungen zu berichten und das dienende Leitungswirken mit Leidenschaft zu bekräftigen. Munkhondya ist die erste ordinierte Frau und erste weibliche Generalsekretärin der ELKM. Sie rief die Kirchen auf, Gendergerechtigkeit als Querschnittsthema zu verstehen, das als etwas positives gesehen werden sollte. „Gendergerechtigkeit sollte keinen Konkurrenzkampf zwischen Frauen und Männern hervorrufen; Frauen und Männer können sich ergänzen und gemeinsam darauf hinwirken, alle Formen von Ungerechtigkeit zu beseitigen“, erklärte sie.

LWB-Regionalreferent für Afrika, Pfr. Dr. Samuel Dawai (li.), und LoeRose Mbise, Evangelisch-Lutherische Kirche in Tansania. Foto: LWB/Maro Maua

Diskussionsrunde zu wichtigen positiven Entwicklungen für Führungsverantwortung und Leitungswirken in der Region. Foto: LWB/Maro Maua
Mehrere Teilnehmende betonten, das Seminar habe das Verbundenheitsgefühl unter den Generalsekretärinnen und Generalsekretären der Region und dem LWB-Büro der Kirchengemeinschaft gestärkt, was ein Arbeitsumfeld für das Führungswirken fördere, das von Zusammenarbeit geprägt ist. „Ich kehre voller Hoffnung in meine Heimat zurück. Und damit bin ich nicht allein, viele meiner Kolleginnen und Kollegen haben mir Mut gemacht“, berichtete eine Teilnehmerin.
LWB-Regionalreferent Dawai bestätigte, dass das Seminar „zweifellos eine positive Wirkung auf die Teilnehmenden“ gehabt habe, „die nun besser zugerüstet sind, den LWB und seine Werte zu verstehen“.