80 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg: Unser Engagement für den Frieden erneuern

80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs rufen die LWB-Vizepräsidentinnen und der LWB-Vizepräsident in Europa dazu auf, sich in Zeiten von Konflikten und Spaltungen aktiv für Frieden, Gerechtigkeit und eine versöhnte Welt einzusetzen.

06 Mai 2025
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LWF’s European Vice-Presidents are calling for a commitment to active work for peace, justice, and reconciliation during times of conflict and division. Photo: LWF/Albin Hillert

Die europäischen Vizepräsidenten des LWB rufen dazu auf, sich in Zeiten von Konflikten und Spaltungen aktiv für Frieden, Gerechtigkeit und eine versöhnte Welt einzusetzen. Foto: LWB/Albin Hillert

Der Vizepräsident und die Vizepräsidentinnen des LWB in Europa fordern Kirchen zu aktiver Friedensarbeit auf

(LWI) - Am 8. Mai 1945 erwachte Europa in den Trümmern des Zweiten Weltkriegs. Achtzig Jahre später erinnern uns die Narben dieses Konflikts und die anschließende Besetzung Osteuropas noch immer an die immensen Kosten des Krieges und die Bedeutung eines dauerhaften Friedens.

Angesichts neuer Kriege und Konflikte in Europa und der Welt - darunter der Krieg in der Ukraine, Konflikte an vielen anderen Orten und zunehmende politische Spannungen - rufen der Vizepräsident und die Vizepräsidentinnen des Lutherischen Weltbundes (LWB) in Europa die Kirchen und alle, die politische Verantwortung tragen dazu auf, sich aktiv für den Frieden einzusetzen.

In einer gemeinsamen Botschaft vom 6. Mai 2025 äußern sich Bischof Dr. Tamás Fabiny, Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt und Prof. Pfr. Dr. Arnfríður Guðmundsdóttir über den hart erkämpften Frieden in Europa, die Wunden der Geschichte und die dringende Notwendigkeit, für Solidarität und Frieden zu arbeiten.

80 Jahre danach: Gedenken und unser Bekenntnis zum Frieden erneuern

Eine Botschaft der Vizepräsident:innen des LWB in Europa

Vor achtzig Jahren, am 8. Mai 1945, feierten Menschen in ganz Europa das Ende des Zweiten Weltkriegs. Was auf deutschem Boden begonnen hat, kostete Millionen von Kindern, Frauen und Männern das Leben. Für viele europäische Länder bedeutete dieser Tag die Befreiung von der Gewalt und dem Terror des NS-Regimes. Er markierte zugleich den Beginn der sowjetischen Besatzung und Unterdrückung in Osteuropa.

Während wir uns an diesen Tag erinnern, erkennen wir den Schmerz der Vergangenheit an und die Wunden, die geblieben sind. Wir trauern um die unzähligen verlorenen Leben und das immense Leid, das durch Krieg und Besatzung verursacht wurde. Zugleich bekunden wir unsere Solidarität mit allen, die heute Krieg, Hass und Gewalt ausgesetzt sind. Seit der Gründung des Lutherischen Weltbundes im Jahr 1947 setzt sich unsere weltweite Gemeinschaft dafür ein, Menschen zu unterstützen, die zur Flucht aus ihrer Heimat gezwungen sind. Dieses Engagement bleibt auch heute ein zentraler Bestandteil von Auftrag und Arbeit des LWB.

Europa erlebte Jahrzehnte ohne großflächige Kriege, musste jedoch während des Kalten Krieges schmerzhafte Spaltungen ertragen. Die friedlichen Revolutionen der späten 1980er-Jahre weckten Hoffnungen auf ein geeintes Europa, geprägt von Freiheit, Demokratie und Versöhnung. Doch die Kriege auf dem Balkan und der anhaltende Krieg in der Ukraine führen uns vor Augen, dass Frieden kostbar, zerbrechlich und niemals selbstverständlich ist.

Wir beten, dass unser Herr Jesus Christus der ganzen Welt Frieden schenkt – besonders in diesen unruhigen Zeiten. Und wir verpflichten uns, unermüdlich für Gerechtigkeit, Frieden und Versöhnung zu arbeiten – nicht als passive Beobachter, sondern als aktive Friedensstifter.

Wir rufen die führenden Politikerinnen und Politiker der Welt dazu auf, gerechte und friedliche Lösungen für alle Konflikte zu suchen und die Schwächsten zu schützen. Und wir rufen die Kirchen in ganz Europa dazu auf, für den Frieden zu beten und zu arbeiten – und alle Bemühungen zu unterstützen, die Gewalt zu beenden und einen nachhaltigen, gestaltenden Frieden zu fördern. 

Wir tun dies im Glauben, ermutigt durch die Worte Christi:

„Selig sind, die Frieden stiften;
denn sie werden Gottes Kinder heißen.“ (Matthäus 5,9)

Bischof Dr. Tamás Fabiny
Vizepräsident des LWB für Mittel- und Osteuropa

Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt
Vizepräsidentin des LWB für Mittel- und Westeuropa

Pastorin Dr. Arnfríður Guðmundsdóttir
Vizepräsidentin des LWB für die Nordischen Länder 

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Bischof Tamás Fabiny

Bischof Dr. Tamás Fabiny, Vizepräsident des LWB für Mittel- und Osteuropa. Foto: LWB/Albin Hillert

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Bishop Kristina Kühnbaum-Schmidt, LWF Vice-President for Central Western Europe. Photo: LWF/Albin Hillert

Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt, Vizepräsidentin des LWB für Mittel- und Westeuropa. Foto: LWF/Albin Hillert

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Rev. Dr. Arnfríður Guðmundsdóttir, LWF Vice-President for the Nordic Countries. Photo: LWF/Albin Hillert

Prof. Pfr Dr. Arnfríður Guðmundsdóttir, Vizepräsidentin des LWB für die Nordischen Länder. Foto: LWB/Albin Hillert

LWF/A. Danielsson